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Verbrauchsmaterialien

Mit ökologischen Offsetdruckplatten nachhaltiger produzieren

Dr. Stefan Kull, Director R&D Europe, Graphics, Entertainment & Commercial Films, Kodak

Mittwoch 06. Februar 2013 - Das Thema Nachhaltigkeit ist in der grafischen Industrie ein Dauerbrenner. So auch beim diesjährigen Druckforum, der vom Verband Druck und Medien in Baden-Württemberg ausgerichteten Fachveranstaltungsreihe. Am 31. Januar 2013 drehte sich im Kongresszentrum FILharmonie in Filderstadt bei Stuttgart alles um ökologische Druckplatten.

An dem Abend wurden der Entwicklungsstand und weitere Aussichten von Offsetdruckplatten erörtert, die bei ihrer Herstellung und Anwendung Ressourcen schonen und damit der Verwirklichung einer „grünen“ Druckproduktion“ entgegenkommen.

Für die Besucher dieser Druckforum-Veranstaltung bestand der Reiz darin, dass der Gegenstand der Veranstaltung aus den unterschiedlichen Perspektiven zweier Hersteller betrachtet und diskutiert wurde. Klaus-Peter Nicolay, Fachautor und Verleger, machte als Moderator des Abends keinen Hehl daraus, dass er gerne noch weitere Druckplattenanbieter auf dem Podium gesehen hätte. Wie auch immer, die Teilnehmer bekamen interessante Einblicke in die Herausforderungen geboten, mit denen die Plattenproduzenten unter dem Aspekt der Ökologie konfrontiert sind. In diesem Zusammenhang wurde deutlich, dass die Anbieter enorme Anstrengungen unternehmen, um bei der industriellen Produktion des Hightech-Produkts Druckplatte die Umweltauswirkungen ihrer Prozesse zu minimieren.

Betrachtet man die Anatomie von Offsetdruckplatten, so fällt als ein wesentlicher Bestandteil das Trägermaterial Aluminium auf. Obwohl bekanntermaßen sehr energieintensiv bei seiner Herstellung, ist Aluminium aufgrund einer ganzen Reihe von Eigenschaften ein optimaler Werkstoff für Offsetplatten. Wie Dr. Stefan Kull, Director R&D Europe, Graphics, Entertainment & Commercial Films, Kodak, ausführte, zählen zu diesen Eigenschaften mechanische Stabilität, ein geringes Gewicht und Eignung für zielgerichtete, umweltkontrollierte Veredelungsprozesse zur Erreichung gewünschter lithografischer Eigenschaften. Kommt noch hinzu, dass sich das für Offsetplatten verwendete Aluminium dank seiner hohen Reinheit maximal recyceln lässt. Ehemalige Offsetdruckplatten können uns deshalb in weiteren Inkarnationen wiederbegegnen, zum Beispiel als Notebook-Gehäuse oder Haushaltsalufolie. Bevor es aber so weit kommt, stehen unter ökologischen Aspekten andere Dinge im Vordergrund.

Chemiearm, chemiefrei, prozessfrei – diese Attribute stehen für Kategorien von Offsetplatten, mit denen Druckbetriebe die Umweltbelastungen, welche von ihrer Druckformherstellung ausgehen, deutlich verringern können. Am weitesten geht hier der Ansatz der Press-Ready-Technologie von Kodak, auf die Joachim Pengler, Technical Sales Manager, näher einging. Platten, die sich dieser Technologie bedienen, haben eine negativ arbeitende Polymerschicht, die durch die Bebilderung im Thermo-CTP-System vernetzt wird. Das war es dann schon fast, denn die Platte kann nach dem Bebildern gleich in der Druckmaschine eingespannt werden. Während des Anfahrens der Maschine werden die nicht bebilderten Schichtpartien nach dem Vorfeuchten durch die Zügigkeit der Druckfarbe entfernt und mit der Farbe über die Vorlaufbogen abgeführt. Nach weniger als 20 Bogen ist die Druckplatte freigelaufen und in der Lage, Gut-Bogen zu produzieren.

Das in puncto Ökologie Bestechende an dieser Technologie ist, dass sie komplett ohne den herkömmlichen Verarbeitungsprozess auskommt. Die Plattenverarbeitungsanlage wird überflüssig. Der gesamte damit verbundene Verbrauch von Energie, Wasser, Entwickler, Regenerat, Gummierung oder Auswaschgummierung entfällt. Und wo keine Chemie mehr eingesetzt wird, gibt es auch keine mehr zu entsorgen.

Am Beispiel der prozessfreien Kodak Sonora XP Platte machte Joachim Pengler als erfahrener Anwendungsspezialist eines deutlich: Offsetdrucker, die sich die ökologischen Vorteile der Press-Ready-Technologie zu eigen machen, müssen hinsichtlich der Qualität und Leistung der Platten in der Anwendung keine Kompromisse eingehen. So lässt sich die Sonora XP schnell bebildern und wird mit einem Tonwertumfang von 1-99 % (80er Raster) sowie der Eignung für 20-µm-FM-Raster den Belangen des qualitativ anspruchsvollen Offsetdrucks gerecht. Und mit Auflagenleistungen von bis zu 200.000 Drucken im Rollenoffset und 100.000 im Bogenoffset kann die Platte mit ökologischer Vorbildfunktion ein breites Auftragsspektrum abdecken.

Die Repräsentanten von Kodak zeigten im weiteren Verlauf des Abends auf, dass das Unternehmen die Umweltfreundlichkeit seiner Plattenprodukte nicht nur auf einem Gleis vorantreibt. So weisen unter anderem auch die Kodak Trillian SP Platte und die für den Zeitungsoffsetdruck optimierte, neue Kodak ThermalNews PT Platte diverse Pluspunkte in Sachen Ökologie auf. Diese negativ arbeitenden Platten kommen ohne den Preheat- und Vorspül-Schritt und den damit verbundenen Strom- und Wasserverbrauch aus. Zudem bewältigen sie auch ohne energieintensives Einbrennen – obwohl erforderlichenfalls möglich – hohe Druckauflagen. Ein weiterer Aspekt ist der minimierte Chemieverbrauch dieser Platten, die auch keine Antioxidationsregenerierung mehr erfordern.

Dr. Stefan Kull ließ mit Blick in die Zukunft keinen Zweifel daran, dass Kodak auf diesem Weg – Reduzierung von Chemieverbrauch und Prozessschritten bei allen Plattensystemen – entschlossen fortfahren wird. Und was die Press-Ready-Technologie betrifft, ist eine Ausdehnung ihrer Anwendung auf weitere Felder zu erwarten.

Am Ende der Druckform-Veranstaltung war eines klar: Eine umweltverantwortliche Produktion muss heute nicht an der Offsetdruckplatte scheitern. Bis hin zu völlig prozessfreien Platten für unterschiedliche Einsatzbereiche gibt es Produkte, mit denen Offsetdrucker in Formherstellung und Auflagenproduktion eine neue Qualität der Nachhaltigkeit erzielen und dauerhaft halten können.

www.graphics.kodak.com
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