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drupa-Preis 2013 geht an den 33-jährigen David Hommen
Mittwoch 05. Juni 2013 - Der Philosoph Dr. des. David Hommen hat den drupa-Preis 2013 erhalten. Die drupa zeichnete den Viersener für seine Dissertation "Mentale Verursachung, innere Erfahrung und handelnde Personen. Eine Verteidigung des Epiphänomenalismus" aus. Den Preis überreichten Claus Bolza Schünemann (Vorsitzender des Vorstands Koenig & Bauer AG und Präsident der drupa 2016), Werner M. Dornscheidt (Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf) und Prof. Dr. Dr. H. Michael Piper (Rektor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) im Rahmen einer Festveranstaltung am 3. Juni im Düsseldorfer Industrieclub.
In seiner preisgekrönten Arbeit beschäftigt sich Hommen mit dem Epiphänomenalismus, einer Theorie, nach der mentale Probleme zwar durch physische verursacht werden, selbst aber nicht auf ihre physische Basis zurückwirken können. Ganz vereinfacht ausgedrückt beschreibt der Epiphänomenalismus folgendes: Der Geist, der sozusagen das „Abfallprodukt“ des Gehirns ist, hat keine Auswirkungen auf körperliche Aktionen. Demzufolge gäbe es im Sinn des Epiphänomenalismus keine verständlichen oder vernünftigen Gründe für das menschliche Handeln.
Der 33-jährige Hommen hat sich in seiner Dissertation mit einem Außenseiterthema der Philosophie auseinander gesetzt. Im deutschsprachigen Raum lassen sich die Anhänger des Epiphänomenalismus beinahe an einer Hand abzählen; weltweit sind es wenige Dutzend, die sich offen zum Epiphänomenalismus bekennen. Gerade die Brisanz dieses Außenseiterthemas hat David Hommen gereizt und ihn zu einer Verteidigung des Epiphänomenalismus motiviert. Schon zu Ende seines Studiums hat er sich mit der Philosophie des Geistes auseinandergesetzt und sich mühelos zwischen den Wissenschaften der Psychologie, Philosophie, Neurologie sowie Ethik- und Moral-Philosophie bewegt. Genau damit greift er den USP der Philosophie auf. Denn sie unterscheidet sich von anderen Wissenschaften auch dadurch, dass sie sich nicht auf ein spezielles Gebiet oder eine bestimmte Methodologie begrenzt. Vielmehr grenzt sie sich durch die Art ihrer Fragestellungen und die besondere Herangehensweise an ihre vielfältigen Gegenstandsbereiche von anderen Wissenschaften ab. Der Fakultätsrat bezeichnete die mit summa cum laude ausgezeichnete Arbeit denn auch als ein „beeindruckendes Dokument anspruchsvollen Philosophierens“.
David Hommen wurde 1980 in Viersen geboren und studierte nach dem Abitur Philosophie, Kommunikations- und Medienwissenschaft und Musikwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität. Von 2009 bis 2012 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und einem DFG-Sonderforschungsbereich der Universität Düsseldorf tätig. Im vergangenen Jahr wurde er am Lehrstuhl für Praktische Philosophie promoviert. Seit 2012 ist Hommen Lehrbeauftragter an der Universität Duisburg-Essen.
Zum drupa-Preis
Mit dem drupa-Preis zeichnet die Messe Düsseldorf jedes Jahr die beste Doktorarbeit der Philosophischen Fakultät an der HHU aus. Bereits seit 1978 würdigt sie herausragende geisteswissenschaftliche Arbeiten der Düsseldorfer Universität und fördert mit dem Preisgeld von 6.000 Euro die Publikation und Verbreitung der Dissertation. Über die Vergabe des drupa-Preises entscheidet jedes Jahr ein Fachgremium, bestehend aus dem Rektor und Prorektor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Präsidenten der drupa und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf.