Aus den Unternehmen
Irischer Printdienstleister kauft Reste der insolventen Kette Service Point
Montag 28. Juli 2014 - Das in Dublin ansässige Print-Unternehmen Paragon hat die insolvente europaweit vertretene Digitaldruckkette Service Point erworben. Übernommen wurden Standorte in Norwegen, Schweden, England, Holland, Belgien und Spanien. Zuvor ging bereits die insolvente deutsche Tochter Koebcke-Kette an die amerikanische Mimeo und die Service Point-Standorte in den USA an die englische The Color Company. Bereits vor einigen Jahren hatte Service Point seine insolvente französische Tochter Reprotechnique an dortigen Mitarbeiter übertragen und sich auch in Italien von seinen Standorten getrennt.
Dies bedeutet, dass Europas größter Print- und Reprografie-Dienstleister sich von seiner Marktführerstellung verabschiedet hat. „Der damit verbundene Imageschaden für die gesamte Druckbranche ist nicht zu unterschätzen“, so der Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Kopie & Medientechnik e.V. (motio-Netzwerk) Rechtsanwalt Achim Carius. Ein Teil der großen Ketten bereitet dem Verband schon lange Probleme. „Mit Dumpingpreisen ruinieren sie den Markt und entschulden sich anschließend durch Insolvenzen immer wieder neu“, so Carius. „Nach zwei Reprotechnik-Insolvenzen, der Koebcke-Pleite und einer Schrumpfung der beiden Printing-Ketten Copyboxx und Reproprofi im deutsch-österreichischen Markt, kann man feststellen, dass die inhabergeführten Familienbetriebe im motio-Netzwerk sich als dauerhaft stabile Dienstleister-Struktur erwiesen hat. Hoffentlich erkennen dies auch endlich die Branchen-Lieferanten, die in den vergangenen Jahren sechsstellige Millionen-Beträge an Forderungsausfällen durch Ketteninsolvenzen haben verkraften müssen“ so der Verband.