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Neuer 3D-Drucker: Drucktechnologie vom Feinsten

Samstag 26. November 2016 - Studenten der Hochschule der Medien (HdM) konnten in der Vergangenheit bereits Erfahrungen mit 3D-Druckern sammeln und sich ein Bild davon machen, zu was die 3D-Drucktechnologie in der Lage ist.

Die bisher an der HdM genutzten Geräte besaßen eine recht grobe Auflösung und konnten nur eine eingeschränkte Anzahl an Materialien verarbeiten. Jetzt hat die HdM nachgerüstet: Ab sofort können die Studenten einen modernen 3D-Drucker des Herstellers ZPrinter nutzen.

Von nützlich bis überflüssig – der 3D-Drucker produziert es. Eines der bisher wohl beeindruckendsten Werke aus einem 3D-Drucker ist ein voll funktionsfähiges Flugzeugtriebwerk. Der weltweit erste Rollstuhl, der komplett mit einem 3D-Drucker gefertigt wurde, soll folgen.

Verschiedene Forschungsansätze
In einem kleineren Rahmen, aber nicht weniger professionell, können die HdM-Studenten jetzt den „ProJet 660pro“ für ihre Arbeiten nutzen. Ziel der Anschaffung war es, die Lehr- und Forschungstätigkeiten der Studiengänge Audiovisuelle Medien, Druck- und Medientechnologie, Print-Media-Management und Verpackungstechnik auszubauen und die Qualität der Lehre in den Studiengängen zu verbessern – von der Optimierung des Druckes projektbezogener 3D-Modelle bis hin zur Erforschung neuer Druckmaterialien. „Hier bietet der 3D-Drucker den einzelnen Studiengängen vielfältige Verwendungsmöglichkeiten bei Projekten und Forschungsaktivitäten“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Gunter Hübner vom Studiengang Druck- und Medientechnologie. Hübner und Prof. Dr. Bernhard Eberhardt vom Studiengang Audiovisuelle Medien haben mit Studenten bereits über 500 Objekte erstellt – mit zwei kleineren 3D-Druckern, die nach dem „Fused Deposition Modeling Prinzip“ funktionieren. Dabei wird das Werkstück schichtweise aus einem schmelzfähigen Kunststoff aufgebaut. „Mit diesen beiden Druckern war es jedoch nicht möglich, in Farbe zu drucken“, berichtet Eberhardt. Mit dem neuen 3D-Drucker, in den die HdM rund 60.000 Euro investiert habe, funktioniere das.

Kein spezielles Stützmaterial
Die Neuanschafffung arbeitet nach dem Color-Jet-Printing- oder auch Pulverdruck-Prinzip. Das Pulver ist ein gipsartiges Material, das durch den wasserbasierten, mit normalen Inkjetdruckköpfen aufgetragenen Binder punktuell härtet. Für die Ausdrucke wird kein spezielles Stützmaterial benötigt, denn nur die Stellen werden gehärtet, die zum Bauteil gehören. Während des Drucks dient das ungehärtete, anschließend wieder verwendbare Pulver, als Stütze. Nach dem Druck wird das gehärtete, gipsartige Material „inflitriert“, das heißt mit verschieden zusätzlichen Bindern endgehärtet. Aufgrund des großzügigen Bauraums ist der Ausdruck mehrerer Bauteile in einem Druckvorgang möglich – nebeneinander und übereinander. „Durch 3D-Scans oder in CAD-Systemen erzeugte 3D-Modelle können damit zeit- und materialsparend farbgetreu gedruckt werden“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Gunter Hübner. Dennoch sei die manuelle und auch die automatische Erstellung von druckbaren 3D-Modellen für den durchschnittlichen Anwender nach wie vor nicht ganz so einfach. Studenten, die den neuen 3D-Drucker nutzen wollen, müssen in CAD-Programmen geschult und – wie bei allen Maschinen – in die Bedienung eingewiesen werden.

Offizielle Einweihung
Der 3D-Drucker wurde am 23. November 2016 in einer offiziellen Feierstunde von HdM-Rektor Prof. Dr. Alexander W. Roos übergeben und ist ab sofort in Raum 096b in der Nobelstraße 10 zu finden. Genutzt werden kann er vornehmlich von Studenten aus den Studiengängen Audiovisuelle Medien, Druck- und Medientechnologie, Verpackungstechnik und Print-Media-Management. Ansprechpartner für die Nutzung sind die Professoren Dr. Bernhard Eberhardt und Dr.-Ing. Gunter Hübner. Die Kosten für die Nutzung richten sich nach den Kubikzentimetern des verdruckten Materials. Druckbeispiele zur Besichtigung gibt es vor Ort.

www.hdm-stuttgart.de
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