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Weiterverarbeitung

Kein Stress mehr mit ungeplanten Sonderwünschen

Freitag 27. Juli 2018 - Mehr Aufträge, aber kleinere Auflagen: Die Hamburger Mediadruckwerk Gruppe GmbH begegnet dem allgemeinen Trend mit modernster Technik von Horizon und einem Höchstmaß an Kundenorientierung. Dank verkürzter Rüstzeiten gehören viele Engpässe in der Weiterverarbeitung nun der Vergangenheit an.

Den Anfang machte ein Copyshop in der Nachbarschaft der Hamburger Universität. Semesterarbeiten, Dissertationen, Flugblätter: Das Angebot von Karl-Heinz Kohlmeier und seinem damaligen Geschäftspartner stieß während der 1980er Jahre schnell auf reges Interesse, die Schwarzweiß-Geräte liefen auf Hochtouren und konnten bald schon um modernste Farbkopierer ergänzt werden. Der Copyshop wandelte sich zur Schnelldruckerei, und als die ersten Digitaldruckmaschinen auf den Markt drängten, erkannte Kohlmeier sofort die damit verbundenen Potenziale.

Während klassische Akzidenzdruckereien zusehends in Existenznot gerieten, zäumte der Hamburger Jungunternehmer das Geschäft quasi von hinten auf, indem er nach und nach alteingesessene Druckereien übernahm und das florierende Digital-Portfolio um Offset-Leistungen erweiterte. Schnell, zuverlässig, hohe Qualität: Was Karl-Heinz Kohlmeier und sein zusehends größer werdendes Team versprachen, erweckte schließlich auch das Interesse der Hamburger Agenturszene – und der Zwei-Mann-Copyshop neben dem Campus entwickelte sich über die Jahre zum begehrten und vielfach prämierten Full-Service-Anbieter.

Anspruchsvolle Produkte, kleine Stückzahlen

Aus dem Tagesgeschäft hat sich Karl-Heinz Kohlmeier inzwischen fast zurückgezogen und die Verantwortung seinen Kindern Sven Patrick und Nicole Kohlmeier übergeben. Deren zurzeit größtes Problem würde manch andere Druckerei nur allzu gerne teilen: akuter Platzmangel. „Im Durchschnitt bearbeiten wir jeden Tag mehr als 70 Aufträge unterschiedlichster Art“, berichtet Sven Patrick Kohlmeier. Dem allgemeinen Trend entsprechend, geht es dabei weniger um große Auflagen, als vielmehr um anspruchsvolle Produkte in kleinen Stückzahlen: Aufwändig gestaltete Verpackungen für die Präsentation exklusiver Markenartikel, Einladungskarten mit Stanzung und in Hochprägung ausgeführten Elementen, edel gestaltete Bücher zum Firmenjubiläum und vieles andere mehr.

Unterschiedliche Formate und Papierstärken, individuelle Prägungen, Farbschnitt oder Folienkaschierung brauchen indes nicht nur viel Platz zur Zwischenlagerung von Papier, sondern vor allem viel Zeit zum Einrichten der Maschinen. Um trotzdem alle Liefertermine einhalten zu können, standen Kohlmeier und sein Technischer Betriebsleiter Frank Wullenweber vergangenes Jahr kurz davor, die Kapazitäten in der Broschürenfertigung über den Kauf zusätzlicher Maschinen konventioneller Bauart aufzustocken. Zur Bedienung muss dann aber auch geeignetes Fachpersonal bereitstehen – und das ist mittlerweile Mangelware.

Die Suche nach Alternativen führte Kohlmeier und Wullenweber zu Horizon und zum StitchLiner Mark III: „Bei einer klassischen Zusammentragmaschine dauert es locker eine halbe Stunde, bis bei einem Auftragswechsel alle nötigen Einstellungen erledigt sind“, berichtet Frank Wullenweber. „Seit wir den StitchLiner Mark III einsetzen, ist dieser Aufwand auf wenige Minuten geschrumpft, und das wirkt sich von der Steuerung der einzelnen Aufträge bis hin zu höheren Produktionskapazitäten auf allen Ebenen positiv aus.“

Erleichterung auf allen Ebenen

Der Horizon StitchLiner Mark III erlaubt nicht nur die industrielle Produktion rückstichgehefteter Broschüren in hohen Auflagen. Die große Flexibilität des Systems wird darüber hinaus von Anwendern geschätzt, die damit ohne Abstriche bei der Wirtschaftlichkeit unterschiedlichste Aufträge kleinerer Art bearbeiten können und das Portfolio kontinuierlich veränderten Kundenanforderungen anpassen müssen. Sammelhefter und Zusammentragmaschine in einem, verfügt der StitchLiner Mark III über einen hohen Automatisierungsgrad, sodass bei Auftragswechseln alle nötigen Einstellungen innerhalb weniger Minuten abgeschlossen sind und eine wirtschaftliche Produktion bereits ab Auflage 1 gewährleistet wird. Darüber hinaus kann das System problemlos erweitert und marktkonform angepasst werden, ohne dass umfangreiche Neuinvestitionen erforderlich werden. Der StitchLiner Mark III kann auf bis zu 60 Stationen ausgebaut werden und erreicht eine Produktionsgeschwindigkeit von bis zu 6.000 Broschüren pro Stunde. Der maximale Umfang je Broschüre beträgt 192 Seiten. In der dritten Generation der StitchLiner-Serie wurde die maschinenbautechnische Stabilität nochmals verbessert, höchste Präzision beim Papiertransport sorgt zudem für eine weitere Steigerung der Produktqualität.

Dank StitchLiner Mark III wird die Arbeit bei der Mediadruckwerk Gruppe aber auch in ganz anderer Hinsicht erleichtert, sagt Sven Patrick Kohlmeier: „Gerade in der Zusammenarbeit mit Agenturen kommt es immer wieder vor, dass Produkte auf den letzten Drücker noch verändert werden müssen, kurzfristig Muster benötigt werden oder Vorab-Exemplare der neuesten Imagebroschüre geliefert werden sollen, was vorher gar nicht geplant war. Früher hat uns das viel Zeit und Nerven gekostet, mit dem StitchLiner Mark III sind solche Sonderwünsche aber nun vergleichsweise einfach zu erfüllen, und ohne dass die Kosten aus dem Ruder laufen.“ Nicht zuletzt löst das Horizon System auch die Problematik fehlender Fachkräfte, ergänzt Frank Wullenweber: „Ob die Qualität eines Produktes stimmt, kann ein gelernter Buchbinder natürlich immer noch am besten beurteilen. Um die Maschine auf einen neuen Auftrag vorzubereiten, braucht es jetzt aber keine spezielle Ausbildung mehr, das können nach einer entsprechenden Einweisung auch angelernte Kräfte übernehmen.“

Zu guter Letzt nimmt die Kombination aus Sammelhefter und Zusammentragmaschine auch weniger Fläche in Anspruch, als konventionelle Geräte mit ähnlicher Kapazität benötigen würden – das allein löst aber nicht das generelle Platzproblem von Sven Patrick Kohlmeier. Dafür soll vielmehr ein Neubau sorgen, der in Hamburg-Bahrenfeld neben dem vorhandenen Betrieb errichtet wird und künftig auf rund 1.000 m2 Grundfläche den Bereich Digitaldruck beherbergt – und der nicht zuletzt dazu beitragen soll, die rund 55 Arbeitsplätze der Mediadruckwerk Gruppe GmbH langfristig abzusichern.

www.horizon.de
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