Aus den Unternehmen
Digitalisierungsstrategie von Heidelberg ausgezeichnet
Mittwoch 15. August 2018 - Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen hat in Kooperation mit der Complexity Management Academy GmbH und einem hochkarätigen Industriekonsortium die fünf besten Unternehmen im Produkt- und Portfoliomanagement ausgezeichnet. Ziel des Benchmarking-Projekts war es, besonders erfolgreiche Methoden, Strukturen und Prozesse in der systematischen Implementierung und Umsetzung des Produkt- und Portfoliomanagements zu identifizieren. Für ihre herausragenden Leistungen wurden die Firmen Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg), Endress+Hauser Flowtec, Festo, Wittenstein alpha und Drägerwerk als "Successful Practices 2018" ausgezeichnet.
Aus über 10.000 Unternehmen kamen 148 Unternehmen in die engere Auswahl. Ein Großteil der teilnehmenden Unternehmen stammt dabei aus Deutschland. Die übrigen Firmen haben ihren Sitz im europäischen Ausland sowie in den USA. Nach einem ausführlichen Screening wurden aus 21 identifizierten Top-Performern fünf Unternehmen von den Konsortialpartnern ermittelt. Die Konsortialpartner besuchten die ausgewählten Unternehmen und analysierten deren Methoden, Strukturen und Prozesse im Produkt- und Portfoliomanagement vor Ort.
Denken vom Kundennutzen her
Unter dem Motto „Heidelberg goes digital“ ist das Unternehmen dabei, seine internen und externen Prozesse konsequent zu digitalisieren. Dies bezieht das Produkt- und Portfoliomanagement mit ein. Von den vierzehn identifizierten Erfolgsfaktoren hat Heidelberg die meisten erfolgreich umgesetzt.
Dazu zählt die enge Bindung an die Kunden, deren Produktivität durch digitalisierte Abläufe gesteigert wird. Beispiele sind autonomes Drucken mit der Philosophie „Push to Stop“. Der Heidelberg Assistant ist eine transparente Kundenschnittstelle, die dem Kunden seine Produktion zeigt, umfangreiches Know-how bietet sowie seine Einkaufs- und Benchmark-Plattform darstellt. Dies ist cloudbasiert umgesetzt und umfasst ebenfalls den Service mit eCall. Aufbauend auf diesen Kundendaten kann Heidelberg seine Kunden individuell beraten und deren Produktion weiterentwickeln und optimieren. Anhand einer kundenorientieren Segmentierung werden die speziellen Anforderungen der Akzidenz-, Verpackungs- und Etikettendrucker erfasst. Durch das Denken vom Kunden her ergeben sich spezielle Lösungen, die genau diesen Segmenten zu Gute kommen.
Alle Daten und Fakten aus dem Feld fließen in die Weiterentwicklung des Produkt- und Portfoliomanagements ein und werden ständig mit dem Markt gespiegelt und überprüft. Dadurch entwickeln sich auch neue digitale Konzepte, wie das Subskriptionsmodell, bei dem der Kunde ein Gesamtsystem aus Maschine, Services, Verbrauchsgütern, Beratung und Software erhält. Er bezahlt für die Nutzung und damit für die Anzahl der bedruckten Bogen. „Die Auszeichnung zeigt, dass unsere digitale Strategie als erfolgreicher Ansatz eingeschätzt wird. Mit der digitalen Transformation in den internen und externen Prozessen will Heidelberg wieder zu einem Vorzeigeunternehmen der Industrie werden“, erklärt Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg.
Die Ermittlung der „Successful Practices“ erfolgte in Zusammenarbeit mit einer Jury aus Experten erfolgreicher internationaler Unternehmen, die zugleich das Konsortium des Projekts stellten. Mitglieder des Konsortiums waren Diehl Metering, KION Group, Peri, Rittal, Schaeffler, Thyssen Krupp und Wago Kontakttechnik. Professor Günther Schuh, geschäftsführender Direktor des Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen, leitete das Projekt.