Aus den Unternehmen
Tarifverhandlungen Druckindustrie: ver.di blockiert Einigung
Freitag 02. November 2018 - Die vierte Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Druckindustrie endete ohne Ergebnis. Weit reichende Angebote der Arbeitgeber für ein neues Lohnabkommen und den Neuabschluss des Manteltarifvertrages lehnte die Gewerkschaft ab. Am 22. November 2018 sollen die Gespräche in Berlin fortgesetzt werden.
Die Arbeitgeber haben der Gewerkschaft einen Lohnabschluss mit folgenden Eckpunkten angeboten:
November 2018: Einmalzahlung von 200
April 2019: lineare Erhöhung um 2,4 %
April 2020: lineare Erhöhung um 1,4 %
Februar 2021: Einmalzahlung von 200
Laufzeit: 30 Monate (bis Ende Februar 2021)
Verknüpft wurde dieses Angebot mit der Forderung nach einem verbindlichen Fahrplan zur Reform des Manteltarifvertrages (MTV). Der bvdm bot an, den MTV für bestehende Arbeitsverhältnisse wieder in Kraft zu setzen und über eine Neufassung des gesamten Tarifvertrags für neue Arbeitsverhältnisse zu verhandeln. Zusätzlich wurden Öffnungsklauseln für freiwillige Betriebsvereinbarungen zur Beschäftigungssicherung und zum altersgerechten Arbeiten angeboten, die im Interesse der Arbeitnehmer wären. Außerdem bestand arbeitgeberseitig die Bereitschaft, einen Großteil des bisherigen MTV auch für Neueinstellungen zu akzeptieren.
Im Verlauf der Verhandlungen hatte ver.di die eigene Lohnforderung bereits nahezu halbiert, so dass im Lohn die Differenzen nicht unüberbrückbar schienen.
Jedoch zeigte die Gewerkschaft keinerlei Bereitschaft, eine Einigung zum Lohn mit dem Kompromissangebot des bvdm zum MTV zu verbinden. Da ver.di keine eigenen weiteren Vorschläge machte, mussten die Verhandlungen nach rund sieben Stunden ergebnislos beendet werden.
„Ich bin enttäuscht, dass ver.di so leichtfertig die Chance verspielt, den MTV für bestehende Arbeitsverhältnisse wieder in Kraft zu setzen“, kommentierte bvdm-Verhandlungsführer Sönke Boyens das ernüchternde Ergebnis der Verhandlungsrunde. „Die Gewerkschaft betreibt eine destruktive Blockadepolitik, wenn sie gegen die Interessen des Großteils der Beschäftigten weiterhin zu Streiks aufruft.“
Fortgesetzt werden die Gespräche am 22. November in Berlin.