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Leichtes Plus trotz Gegenwind

Planen für 2020 ein „sportliches“ Plus von fünf Prozent, sehen jedoch große Unsicherheiten aufgrund unkalkulierbarer handels- und weltpolitischer Risiken – die HERMA Geschäftsführer Sven Schneller (links) und Dr. Thomas Baumgärtner.

Donnerstag 12. März 2020 - Die HERMA Gruppe legt im Geschäftsjahr 2019 rund ein Prozent zu und steigert ihren Umsatz auf 364,4 Mio. Euro. Für 2020 plant HERMA ein "sportliches" Plus von fünf Prozent, sieht jedoch große Unsicherheiten aufgrund unkalkulierbarer handels- und weltpolitischer Risiken.

Eine besonders im konjunktursensiblen Maschinenbau stark rückläufige Nachfrage und eine sich abschwächende Weltwirtschaft bremsen HERMA beim weiteren Wachstum. Das auf Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen spezialisierte Unternehmen konnte 2019 dennoch um rund ein Prozent zulegen. Der Gruppenumsatz stieg von 361,3 Mio. Euro auf 364,4 Mio. Euro. „Wir liegen mit dem kleinen Plus immer noch deutlich über dem allgemeinen Wirtschaftswachstum in Deutschland. Aber glücklich sind wir mit dem Verlauf des letzten Jahres in Summe nicht“, sagten die Geschäftsführer Sven Schneller und Dr. Thomas Baumgärtner. „Dem globalen Abschwung der Industriekonjunktur konnten wir uns trotz großer Anstrengung nicht entziehen.“ Für 2020 gehen die HERMA Geschäftsführer von einer wieder leicht anziehenden Wirtschaft aus und haben ein Plus von fünf Prozent geplant. „Diese Planung ist sehr sportlich. Denn sie ist von vielen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt. Die Folgen des Corona-Virus sind noch nicht abzuschätzen. Die Krise in der Automobil- und der Zulieferindustrie kann zu weiterem Stellenabbau führen und damit auch zu zunehmender Konsumzurückhaltung. Das hat sofort Auswirkungen auf den Bedarf an Haftmaterial und Etiketten. Auch der weiter verschleppte Brexit bereitet uns Sorgen, da wir in UK stark aktiv sind.“

Marktanteile gewonnen
Die Zahl der HERMA Mitarbeiter stieg im Jahresverlauf dennoch leicht an, von 1.051 Ende 2018 auf nun 1.097. Ebenfalls geringfügig erhöhte sich die Exportquote von 60,2 Prozent auf jetzt 61,0 Prozent. Deutlich gesunken ist dagegen im Geschäftsjahr 2019 das Ergebnis, allerdings auch in Folge erster Abschreibungen nach dem großen Investitionsvorhaben im Volumen von über 100 Millionen Euro in Filderstadt. „Auf der Habenseite können wir verbuchen: Wir haben jetzt modernste Fertigungen für alle drei Geschäftsbereiche an einem einzigen Standort konzentriert. Das ist in dieser Form in unserer Branche wahrscheinlich einzigartig“, betonte Schneller. Außerdem steht das neue Beschichtungswerk für Haftmaterial nun unmittelbar vor der Betriebsaufnahme – eine wichtige Voraussetzung, um Potenziale weiter ausschöpfen zu können. „Denn gerade im Geschäftsbereich Haftmaterial konnten wir über die letzten Jahre hinweg sehr viel stärker wachsen als der Markt und Marktanteile gewinnen – das war auch 2019 wieder so“, berichtete
Dr. Baumgärtner. Der Umsatz stiegt um 4,0 Prozent auf jetzt 223,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 215,2 Mio. Euro). Der Bereich Etiketten konnte mit 84,5 Mio. Euro das Umsatzniveau des Vorjahres von 84,7 Mio. Euro knapp behaupten, musste ergebnisseitig jedoch Einbußen hinnehmen, unter anderem aufgrund rigoroser Sparmaßnahmen in den wichtigen Abnehmerbranchen Automobil und Chemie. Vom Abschwung am stärksten getroffen wurde der Bereich Etikettiermaschinen. Der Umsatz sank um 10,1 Prozent von 58,1 Mio. Euro im Vorjahr auf jetzt 52,2 Mio. Euro.

www.herma.de
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