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Branchentreffen der VDM gibt Überblick zu Marktlage und Schwerpunkten der Verbandsarbeit

Samstag 10. Juni 2023 - Über 200 Unternehmerinnen und Unternehmer der Druck- und Medienindustrie folgten der Einladung der Druck- und Medienverbände Mitteldeutschland, NordOst und Nord-West zum großen Branchentreffen 2023 vom 1. bis 3. Juni in Bremen. Hier wurden die zentralen Herausforderungen und Entwicklungen der Branche diskutiert. Wichtigste Themen: die massiven Anstiege der Kosten für Papier und Energie sowie Fachkräftegewinnung und -entwicklung.

Die Mitgliederversammlungen der einzelnen Landesverbände sind der Höhepunkt der Verbandsarbeit und jährlich das wichtigste Branchenevent, bei dem die Weichen für die Arbeit des folgenden Jahres gestellt werden. Dementsprechend bildete der Freitagvormittag mit den Mitgliederversammlungen der Verbände den Schwerpunkt des diesjährigen Branchentreffens. Im Atlantic Hotel an der Galopprennbahn im Herzen von Bremen, folgten die Mitglieder den Vorträgen ihrer Vorsitzenden und Geschäftsführern zur aktuellen Branchensituation und Marktlage.
Nachdem die Betriebe im vergangenen Jahr noch mit massivem Materialmangel im Bereich Druckpapiere zu kämpfen hatten, sorgt insbesondere der eklatante Anstieg der Druckpapier- und Energiepreise in 2022 für eine angespannte Lage in der Branche. So stiegen die Kosten für Grafische Papiere und Zeitungsdruckpapiere im Jahr 2022 um 60 bis 90 Prozent, in der Spitze sogar um über 100 Prozent. Im Zeitraum von nur einem Jahr, von Ende 2021 bis Ende 2022, haben sich die Zeitungsdruckpapiere im Preis nahezu verdreifacht. Die Preise für Graphische Papiere haben sich im selben Zeitraum verdoppelt. Der Preisindex für elektrischen Strom stieg in demselben Zeitraum um 40 Prozentpunkte, im Durchschnitt hat er sich um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Angesichts dieser rasant gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe sind aus Sicht der Verbände umfassende Entlastungsmaßnahmen für Druck- und Medienunternehmen wichtig. Dementsprechend plädieren sie auch dafür, den Kreis der Betriebe, die für das Energiekostendämpfungsprogramm anspruchsberechtigt sind, um die Betriebe der Druck- und Medienbranche zu erweitern.
Durch die deutliche Verteuerung von Vorleistungsgütern und Energie sind in Folge auch Druckprodukte im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr im Preis um gut 20 Prozent teurer geworden.
 
Umsatzentwicklung vor dem Hintergrund der Preissteigerungen zu betrachten
Die nominale Umsatzentwicklung stieg im Jahr 2022 Angaben zu Folge auf knapp 19 Mrd. Euro. Finale Werte des Statistischen Bundesamtes liegen für das Jahr 2022 allerdings noch nicht vor.
Damit erreicht die Branche erstmals wieder das Vor-Corona-Niveau. Viele Unternehmen verzeichnen Umsatzzuwächse, wobei diese primär im Kontext der Verkaufspreissteigerungen zu betrachten sind.
Viele Unternehmen blicken hinsichtlich des laufenden Jahres vorsichtig optimistisch in die Zukunft – das zeigt das Konjunkturtelegramm von April 2023. Im Vorjahresvergleich notiert der Index der Geschäftsaussichten für die nächsten 6 Monate rund 12,1 % über den Werten des Vorjahresmonats. Im Mai veränderte sich dieser Wert nahezu nicht (-0,8 %).
 
Ein weiteres Thema der Branche ist der Fachkräftemangel. Auch wenn zuletzt die Anzahl der neuen Ausbildungsverträge erfreulicherweise wieder gestiegen ist, gilt es für die Verbände nach wie vor, die Berufe in der Druck- und Medienindustrie zu bewerben und so den personellen Engpässen entgegen zu wirken. Vor dem Hintergrund informierten die verantwortlichen Geschäftsführer ihre Mitglieder über entsprechende Maßnahmen und Aktivitäten im Bereich der Aus- und Weiterbildung.
 
Wahl der Vorstände
Während der Vorstand des Landesverbandes Nord-West im Amt bestätigt wurde, kam es beim Verband Druck und Medien NordOst (VDMNO) zu Neuwahlen.  
Auf der Mitgliederversammlung des VDMNO wurde der 2018 gewählte Vorsitzende Andreas Jörß feierlich verabschiedet. Martin Koschei, geschäftsführender Gesellschafter der Sattler Media Group mit Hauptsitz in Hornburg, wurde zum neuen Vorsitzenden des Vorstands gewählt. Die weiteren gewählten Vorstandsmitglieder sind: Armin Ahrens (QUBUS media GmbH, Hannover) Nael El Nahawi (ROCO Druck GmbH, Wolfenbüttel) Laura Grondey (Siemer Verpackung GmbH, Ronnenberg) Hella Heenemann (Buch- und Offsetdruckerei H. Heenemann GmbH & Co. KG, Berlin), Fabian Roessing (Achilles Gruppe, Celle) sowie Henning Schwenke (oeding print GmbH, Braunschweig). Mit diesem Generationswechsel wurden für den VDMNO und die Branche im Nord-Osten die Weichen für eine spannende Zukunft gestellt.
 
Die Wahl des Vorstandes im Verband Druck und Medien Mitteldeutschland wird separat zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt.
  
Stürmische Key Note
Nach den Mitgliederversammlungen erwarteten die Unternehmerinnen und Unternehmer eine – im wahrsten Sinne des Wortes – stürmische Key Note der Unternehmerin und Kite-Surferin Lisa Eckhardt. Ihr Vortrag „frischer Wind durch Veränderung“ war ein echter Mutmacher, veränderten Rahmenbedingungen offen und selbstbewusst zu begegnen. Dabei nutzte die Speakerin immer wieder den Vergleich mit schwierigen und wechselhaften Bedingungen in ihrem Sport. Ein inspirierender Impuls für die Mitglieder.
 
Als abschließender Höhepunkt erwartete die Mitglieder der drei Landesverbände am Abend eine Schifffahrt auf der Weser – begleitet von herrlichem Sonnenschein und Livemusik. Anschließend ging es zum Dinner ins Restaurant El Mundo, wo später auch ausgelassen gefeiert wurde.
 
Gemeinsame Veranstaltung. Gemeinsamer Auftritt.
Die Entscheidung der drei Landesverbände Mitteldeutschland, NordOst und Nord-West, eine gemeinsame Veranstaltung umzusetzen, kommt nicht von ungefähr. Sie ist Resultat einer Verbandsreform, die die Landesverbände sowie der Bundesverband Druck und Medien in den vergangenen Monaten umgesetzt haben. Sie sieht insbesondere eine stärkere Zusammenarbeit der einzelnen Landesverbände sowie eine effiziente Nutzung von Synergien vor. Dazu gehört die intensive Zusammenarbeit in sogenannten Kompetenz-Centern, genauso wie die Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen.
Zu der gemeinsamen Strategie gehört auch ein gemeinsamer Auftritt. Die neue Dachmarke steht für die Chance, als Gemeinschaft noch stärker dazustehen, offensiver und noch besser agieren zu können.

www.vdmnw.de
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