Workflow
Adobe stellt .DNG vor
Donnerstag 30. September 2004 - Adobe Systems hat die Digital Negative Spezifikation (.DNG) vorgestellt, ein neues und einheitliches Format für Camera Raw-Daten.
Dazu bietet das Unternehmen mit dem Adobe DNG Converter ein kostenloses Software-Tool, das viele gängige Formate für Raw-Daten in .DNG-Daten übersetzt. Raw-Dateien sind das digitale Pendant zum traditionellen Film-Negativ. Sie erhalten alle bei der digitalen Aufnahme gesammelten Bildinformationen in ihrem Originalzustand und bieten eine größere Flexibilität und optimierte Bildqualität. Bisher gab es dafür aber kein einheitliches Format, so dass es starke Unterschiede zwischen Herstellern und Kameramodellen gab. .DNG löst dieses Problem, denn als öffentlich dokumentiertes Format ermöglicht es einer großen Bandbreite an Kameramodellen, diese Bildinformationen in einem einheitlichen Format zu sichern.
Professionelle Fotografen und andere Kreativ-Profis steigen zunehmend auf Workflows um, die auf Raw-Daten beruhen. Damit haben sie eine ausgezeichnete kreative Kontrolle über ihre digitalen Aufnahmen, sagt Bryan Lamkin, Senior Vice President of Digital Imaging and Digital Video Products bei Adobe. Dennoch erschweren völlig unterschiedliche Formate die Arbeit von Kunden und Publishern. Zudem kann heute niemand wissen, welche der derzeit genutzten Raw-Formate in 10 Jahren noch unterstützt werden. Kunden haben uns gebeten, ein einheitliches öffentliches Format für Raw-Daten zu entwickeln. Das Ergebnis präsentiert Adobe jetzt mit dem Digital Negative Format.
Fotografen wollen in ihren Bildarchiven Raw-Daten langfristig speichern, weil diese im Gegensatz zu den Standards JPEG und TIFF die komplette Bildinformation enthalten. Aktuelle Raw-Formate sind dafür nicht geeignet, weil sie nicht dokumentiert und an bestimmte Kamera-Modelle gebunden sind. Damit besteht das Risiko, dass solche Formate nach einiger Zeit nicht mehr unterstützt werden. Das Digital Negative Format ermöglicht, Digitalfotos auch über zukünftige Generationen hinweg in ihrer ursprünglichen Form zu sichern. .DNG erleichtert Kreativ-Profis auch die Umsetzung digitaler Bildbearbeitungs-Workflows: Sie müssen nicht mehr mit zahlreichen Dateiformaten hantieren, um Raw-Daten von unterschiedlichen Kameratypen für Print- und Cross Media Publishing Projekte aufzubereiten.
.DNG basiert auf dem Format TIFF EP, einem anerkannten Standard, der bereits als Basis für viele proprietäre Raw-Formate dient. Der Hauptnutzen des .DNG-Formats liegt in der Vielzahl von Metadaten, die in der Datei enthalten sein müssen, um Details der Kamera und ihrer Einstellungen zu beschreiben. Kommen neue Kameras auf den Markt, kann direkt und ohne weitere Anpassungen mit ihren Raw-Daten gearbeitet werden, wenn Software und Hardware DNG-kompatibel sind. Das neue Format vereinheitlicht gegensaetzliche Raw-Formate und behält die ursprüngliche Version der Original-Raw-Datei inklusive zugehöriger Metadaten bei. .DNG bietet den Kameraherstellern weiterhin die Möglichkeit, zusätzlich ihre eigenen Felder für Metadaten zu integrieren.
Der Digital Negative Converter wird kostenlos unter www.adobe.com/dng verfügbar sein und ermöglicht Anwendern .DNG-Datenformate in Digitalkameras, Drucker und Software-Programme einzubinden. Hersteller, die das neue Format übernehmen, können viel Zeit für die Entwicklung neuer Formate sparen, Produkttests vereinfachen und sich gleichzeitig sicher sein, dass neue Kameras über ein Raw-Format verfügen, das mit Anwendungen wie Adobe Photoshop CS und der Creative Suite kompatibel ist. Das .DNG-Format wird ab sofort in Adobe Photoshop CS als Bestandteil eines ebenfalls veröffentlichten Camera Raw Plug-ins integriert. Adobe Photoshop Elements 3.0 unterstützt ebenfalls .DNG-Dateien. Der Adobe DNG-Converter übersetzt Raw-Formate von mehr als 65 Kameratypen. Dazu gehören unter anderem aktuelle Modelle wie Canon PowerShot S60, Epson RD-1, Fujifilm FinePix S20 Pro und Nikon Coolpix 5400.