Aus den Unternehmen
KAMA holt Großauftrag aus den USA
Samstag 08. Oktober 2005 - Mit dem größten Auftrag in der Firmengeschichte seit Gründung der KAMA GmbH kommt der Dresdner Maschinenbauer von der internationalen Fachmesse für Druck- und Weiterverarbeitung Print aus Chicago zurück.
Zum Auftragsvolumen im Wert von rund drei Millionen US-Dollar gehören sechs Stanzautomaten und mehrere Heißfolien-Prägemodule zum Veredeln von Druckerzeugnissen.
„Mit dem Messeerfolg wächst der Absatz in den amerikanischen Markt noch schneller als geplant“, erläutert Geschäftsführer Marcus Tralau. Großen Anteil daran habe auch der Kooperationspartner Heidelberg USA Inc., der die KAMA-Stanzen dort exklusiv vertreibt. Die KAMA GmbH will den Umsatzanteil im Bereich Stanzautomaten mit den USA bis zum Frühjahr 2006 auf 25 Prozent Prozent steigern.
Das Veredeln von Druckprodukten ist auf dem amerikanischen Markt weit verbreitet ein Trend, der zunehmend nach Europa, insbesondere Deutschland kommt. „Mit den kompakten KAMA-Stanzen können wir die Technologie auch kleineren und mittleren Druckereien und Stanzbetrieben anbieten“, so Tralau, „denn die Investition ist überschaubar.“ Zudem könnten mit der Heißfolienveredelung neue Kundenkreise erschlossen werden.
Auch das zweite Geschäftsfeld der KAMA GmbH, die Fertigung von Baugruppen und mit Kunststoff beschichteten Druck-/Walzen, expandiert. In diesem Jahr hat der Maschinenbauer rund 750.000 Euro in den Ausbau der Kapazitäten investiert, im Sommer eine zweite Rilsananlage zum Beschichten von Druckwalzen installiert und zehn neue Arbeitsplätze geschaffen.
Die Firma steht, ein Gründer geht
Nach 49 Jahren engagiertem Wirken bei KAMA geht Geschäftsführer Jörg Schulze am 30. September in den Ruhestand. Schulze, der 1956 als Spitzendreherlehrling bei Polygraph KAMA angefangen hat und nach dem Abschluss als Meister die Abteilungen Zerspanung und Polytechnik geleitet hat, verantwortete zuletzt Einkauf, Personal und Produktion des Maschinenbauers. Seinem Engagement und konsequentem Handeln ist es zu verdanken, dass der Traditionsbetrieb aus dem Jahre 1894 nach der Wiedervereinigung nicht vollständig abgewickelt wurde. Gemeinsam mit den Gesellschaftern Marcus Tralau und Dietmar Schubert hatte Schulze 1994 im Rahmen eines Management-Buy-Outs die Neugründung der heutigen KAMA GmbH gewagt. Mitarbeiterzahl und Umsatz des Unternehmens haben sich seitdem mehr als verfünffacht, die Produkte sind weltweit positioniert und nachgefragt, beide Geschäftsfelder Stanzautomatenbau und Komponentenfertigung legen zu. Jetzt übergibt Schulze den Staffelstab an Dipl.-Ing. Steffen Pieper, der – aus den USA kommend – seit einem halben Jahr bei KAMA als Geschäftsführer wirkt. Die elf Jahre Selbstständigkeit und Verantwortung für die Geschicke der Firma nach der DDR-Zeit waren für Schulze die Krönung seiner beruflichen Laufbahn. Einen Baustein für den Erfolg sieht Schulze in der ausgeprägten Kundenorientierung des Betriebs. Und: „Der Erhalt der Arbeitsplätze war Grundmaxime vom ersten Tag an.“
Die KAMA GmbH entwickelt, baut und exportiert mit 118 Mitarbeitern weltweit Stanzautomaten für die Formate 74 x 60 und 74 x 105 cm. KAMA Stanzautomaten zeichnen sich durch viele Funktionen und ihre breite Einsatzpalette aus.