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Koenig & Bauer: Personalanpassung im Werk Radebeul angelaufen

Nach vielen wachstumsstarken Jahren zum größten Maschinenbaubetrieb in den neuen Bundesländern werden die Kapazitäten des KBA-Werkes in Radebeul bei Dresden durch die Reduzierung der Belegschaft auf 1.401 Mitarbeiter für den durch die Finanz- und Wirtschaftskrise geschrumpften Weltmarkt neu dimensioniert.

Donnerstag 21. Mai 2009 - Bei der Vorlage der Zahlen über das dritte Quartal Mitte November 2008 hatte der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer AG erstmals die Anpassung der Kapazitäten im Geschäftsbereich Bogenmaschinen an das durch die globale Wirtschaftskrise um gut 40 % geschrumpfte Weltmarktvolumen angekündigt. Der Schwerpunkt der Stellenstreichungen entfällt mit rund 700 auf das Werk in Radebeul bei Dresden, wo Ende März 2009 gut 2.100 KBA-Mitarbeiter beschäftigt waren. Mit dem Abbau von weiteren Arbeitsplätzen an den ausländischen Bogenstandorten wurde bereits begonnen.

Beschäftigungsgarantie bis 2011
Konstruktiv geführte Verhandlungen zwischen dem Betriebsrat in Radebeul, der IG Metall in Dresden und dem KBA-Management führten zu einem Sozialplan mit Interessenausgleich für den betriebsbedingten Abbau von insgesamt 650 Arbeitsplätzen. Soziale Härten wurden soweit möglich vermieden. Darüber hinaus garantiert ein Beschäftigungssicherungsvertrag die Erhaltung der verbliebenen Arbeitsplätze am Standort Radebeul zunächst bis zum 31.12.2011.

Für die angesichts der negativen Markt-, Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Segment Bogenmaschinen aus Sicht des Vorstandes alternativlose Kapazitätsmaßnahme wurden schon 2008 ausreichend Rückstellungen gebildet. Die mit der Reduzierung der Personal- und Sachkosten verbundenen erheblichen Einsparungen werden das Segment- und Konzernergebnis nachhaltig verbessern. Die Auslastung der Belegschaft, die sich seit November 2008 in Kurzarbeit befindet, wird nach dem Abbau ebenfalls zunehmen. Entsprechend hat der Vorstand bei der Vorstellung der Quartalszahlen am 15. Mai schon für das laufende Jahr eine nachhaltige Ergebnisverbesserung gegenüber 2008 angekündigt.

Mit einer kleineren Mannschaft weiter kundenorientiert und innovativ
Vorstandsvorsitzender Helge Hansen: „KBA hat die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht verursacht, hat aber wie viele andere Exportunternehmen darunter zu leiden. Dies gilt besonders für das Bogenoffsetgeschäft. Personalmaßnahmen in der Größenordnung wie aktuell im Werk Radebeul sind für die direkt Betroffenen, aber auch für jeden verantwortungsbewussten Unternehmensleiter und die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen sehr schmerzlich. Es gab aber keinen anderen Weg, um den seit über hundert Jahren in aller Welt für seine hervorragenden Druckmaschinen bekannten Standort und die Mehrzahl der Arbeitsplätze zu sichern. Meine Kollegen und ich bedauern sehr, dass wir uns von vielen hervorragend qualifizierten jungen Mitarbeitern trennen müssen, die sicher auch woanders gefragt sind, sobald die Konjunktur wieder anzieht. Über lange Zeit ist KBA Radebeul dank innovativer Produkte permanent und zumeist sogar zweistellig gewachsen. Nun müssen wir wie die gesamte Branche wohl über längere Zeit auf einem kleiner gewordenen Markt zurechtkommen. Durch die Konsolidierung verbessert sich die Wettbewerbsfähigkeit, ohne dass unsere am Markt geschätzte Innovationskraft und Flexibilität verloren gehen. KBA ist gut gerüstet für die schwierige Konjunktursituation. Wir haben keine Verschuldung, eine überdurchschnittliche Eigenkapitalquote und die Liquidität ist gesichert. Bei der Neuausrichtung sind wir auf bestem Wege und können uns nach Abschluss der Anpassungsmaßnahmen wieder voll auf unsere Kunden und unser Kerngeschäft konzentrieren.“

www.kba.com
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