Zeitung & Versandraum
Hybrider Zeitungsdruck in der Praxis
Donnerstag 04. Oktober 2012 - Wie lässt sich die gedruckte Zeitung für Leser, Werbetreibende und folglich auch für Verlage attraktiver machen? Eine Frage, die am 25. September 2012 zahlreiche Führungskr.äfte aus der Zeitungsbranche in der Offsetdruckerei Ahrensburg der Axel Springer AG zusammenführte und auf die in technischer Hinsicht Kodak die Antwort liefert.
Eine der sechs Colorman-Rotationen der großen Zeitungsdruckerei beherrscht durch ein integriertes Kodak Prosper S30 Eindrucksystem den Hybriddruck. Statische Inhalte werden im Offsetdruck gedruckt und variable Informationen per Inkjet-Digitaldruck ergänzt. Damit verfügt der Standort Ahrensburg als weltweiter Pilotanwender über die Lösung, die eine digitale Individualisierung von Zeitungsexemplaren bei voller Produktionsgeschwindigkeit und in bester Qualität erlaubt. Das Prosper S30 System ermöglicht den Hybriddruck bei sehr hohen Papierbahngeschwindigkeiten von bis zu 914 m/min (15 Meter pro Sekunde).
Was Thomas Drensek, Werkleiter der Offsetdruckerei Ahrensburg und Leiter des Axel Springer Projekts Kundenbindung, seinen Kollegen aus der Zeitungswelt präsentieren konnte, war das Resultat eines Projekts, bei dem ein engagiertes, von Holger Benthack, Produktionsmanagement Druck, und Frank Kominek, Produktionsleiter Rotation, angeführtes Team der Druckerei mit Experten von Kodak und manroland web systems zusammenarbeitete. Der Augsburger Druckmaschinenhersteller übernahm dabei die Integration des Prosper S30 Systems in das Automatisierungskonzept der Rotation. Von der erfolgreichen Zusammenarbeit der Projektpartner zeigte sich Doug Edwards, President, Digital Printing & Enterprise and Vice President, Eastman Kodak Company, in seiner Grußadresse an die Gastgeber und Teilnehmer der Veranstaltung sehr beeindruckt.
Die Hochgeschwindigkeits-Eindrucklösung von Kodak erlaubt die Versionierung oder Individualisierung von Werbekampagnen durch die Anreicherung statischer Werbeinhalte mit variablen Informationen und Bildkomponenten. Neben einfacheren Möglichkeiten für lokale Werbung ohne Druckplattenwechsel werden so bessere Voraussetzungen geschaffen, um Druckerzeugnisse in crossmediales Marketing einzubinden und Brücken zwischen der Online- und Offline-Welt zu schlagen. So können fortlaufende Gewinnnummern, variable QR-Codes, Text- und Bildinformationen sowie wechselnde URLs oder Grafiken dafür sorgen, dass sich Werbeanzeigen von Zeitungsexemplar zu Zeitungsexemplar unterscheiden und im Rahmen von Multichannel-Kampagnen zentrale Anreizfunktionen übernehmen. Zudem bekommen Verlage mit dem variablen Druck ein Instrument in die Hand, mit dem sie in ihren Titeln attraktive Gewinnspiele veranstalten können. Dies mit dem Ziel, den Verkauf und die Leser-Blatt-Bindung zu fördern. Selbstverständlich lässt sich das Inkjet-Eindrucken auch für redaktionelle Zwecke nutzen, etwa um Zeitungen während der Produktion fortlaufend mit neuesten Nachrichten zu aktualisieren oder nach Zielgruppen getrennte Inhalte einzudrucken.
Exakt solche Anwendungen sind es, denen Prof. Karl Malik, Unternehmensberater und Fachpublizist, in seinen Ausführungen eine entscheidende Funktion dafür beimaß, dass auch in Zukunft der Schluss gezogen werden kann, dass die gedruckte Zeitung lebt. Wichtig für den Erfolg sei das Angebot von Mehrwerten in und mit der Zeitung sowie eine konsequente Weiterentwicklung von Print. Diese solle sich nahe an den Medienkonsum-Gewohnheiten der Menschen orientieren.
Was dies betrifft, ist die Axel Springer AG mit ihren Zeitungsobjekten ganz offensichtlich erfolgreich unterwegs – auch durch die Realisierung kreativer Marketingideen unter Einsatz des Kodak Prosper S30 Systems. Wenn die technische Klaviatur schon zur Verfügung steht, sollte man auch darauf spielen. Wie virtuos das gehen kann, verdeutlichte Tobias Kuhn, General Manager für BILD Ost und verantwortlich für zentrale Projekte in der Verlagsgeschäftsführung. Die traditionell wichtige Unterhaltungs- und Leserbindungsfunktion von Gewinnspielen in BILD wurde mit den Möglichkeiten des Hybriddrucks auf ein neues Niveau geführt. Der BILD-Manager erläuterte dies am Beispiel des „CASH MILLION“-Spiels, das über sechs Wochen in BILD Hamburg lief. Jeweils in den Montagsausgaben erschienen individuelle Spielscheine mit per Inkjet variabel eingedruckten Glückszahlen. Diese mussten die Leser mit den in den Folgetagen in der Zeitung täglich veröffentlichten Gewinnzahlen vergleichen und konnten bei entsprechenden mehrfachen Treffern hohe Geldsummen und andere attraktive Preise gewinnen. Ein klarer Gewinner damit aber auch BILD: aufgrund positiver Annahme des Spiels in der Zielgruppe sowie in puncto Zeitungsverkauf.
Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Live-Demo des Hybriddrucks mit dem Kodak Prosper S30 Eindrucksystem. Die Besucher hatten die Möglichkeit, die im Überbau der Colorman-Rotation installierte Eindrucklösung aus nächster Nähe in Aktion zu erleben.
Gedruckt wurde eine Event-Sonderausgabe der tagesaktuellen WELT KOMPAKT mit Informationen über das Hybriddruck-Projekt. Die Zeitung bot neben variabel mit dem Prosper S30 System eingedruckten Bildern eine weitere Überraschung: einen individualisierten Code. Mit diesem wurde jedes Exemplar zum Glückslos für die abschließende Verlosung attraktiver Kodak Preise unter den Teilnehmern einer gelungenen Branchenveranstaltung.