Aus den Unternehmen
Gute Umsatzrenditen mit Print sind möglich
Montag 04. März 2013 - Die Mehrzahl der Unternehmen der Druckindustrie weisen Eigenkapitalquoten von deutlich über 25 Prozent auf. Dies ist das Ergebnis des Bilanzkennzahlenvergleiches 2011 der Verbände Druck und Medien, den Jens Meyer von printXmedia für den Wirtschaftsausschuss des bvdm in seiner jüngsten Sitzung in Berlin vorstellte.
„Damit sind die Unternehmen in der Druckindustrie häufig solide aufgestellt und besser als die aktuellen Meldungen über Unternehmsaufgaben vermuten ließen“, so Meyer.
Unternehmen der Druck- und Medienbranche, die einen Vorsprung vor den Wettbewerbern erreichen wollen, legen Wert auf eindeutige Erfolgsfaktoren, wie z. B. Kundenbindung, Dienstleistungs- und Zielgruppenorientierung, Standardisierung, innovative Produkte oder Prozessoptimierung. Erfolgreiche Unternehmen erzielen damit eine Umsatzrendite von bis zu 12,9 Prozent. „Dies sind die tatsächlichen Alleinstellungsmerkmale“, so Rita Sommerfeld von printXmedia zu den weiteren Ergebnissen des Bilanzkennzahlenvergleiches.
Unternehmen, die dagegen vergleichbar sind in ihrer Produktion und Dienstleistung, wozu für Kunden selbstverständliche Kriterien wie Liefertreue, Qualität, Preis und Flexibilität zählen, erzielten dagegen lediglich Umsatzrenditen von circa 2,9 Prozent. „Damit können sich Betriebe nicht mehr vom Wettbewerb abgrenzen“, so Sommerfeld.
Ein wichtiges Instrument, um Investitionen und strategische Geschäftsfelder abzuschätzen, wird die neue Digitaldruckkalkulation der Verbände Druck und Medien sein. Das Excel-Tool des bvdm wird derzeit von printXmedia weiterentwickelt und soll im Sommer auf den Markt kommen. Die Ergebnisse der Kalkulation, wie z.B. Kostenberechnungen und Preisvorschläge für bestimmte Stückzahlen, können von den Betrieben in ihre MIS-Systeme übernommen werden. Zurzeit steht das System für Bogenmaschinen zur Verfügung. Es wird aber auf Rollenmaschinen erweitert. Im nächsten Schritt erfolgt dann die Einbindung der Weiterverarbeitung. Geeignet ist die Digitaldruckkalkulation auch, um Daten für Online- oder Web-to Print-Portale zu erstellen. Die Systematik wird für jedes Unternehmen individuell angepasst.
Mit der Sitzverlegung des bvdm nach Berlin verlagert der Wirtschaftsausschuss auch die Schwerpunkte seiner Arbeit stärker in Richtung politische Interessenvertretung, so der Ausschussvorsitzende Thorsten Anhalt.
Rolf Papenfuß, Leiter des Referats Unternehmensführung im Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), stellte aktuelle betriebswirtschaftliche Themen im Mittelstand vor. Dazu zählt z.B. die Gewerbeförderung für Betriebe. Hier werden bvdm und ZDH künftig verstärkt zusammenarbeiten.
Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des bvdm, appellierte an die Unternehmer, sich noch stärker im Verband zu engagieren. Es gelte, drohende Wettbewerbsnachteile für die einzelnen Betriebe und die Branche abzuwenden. „Dies ist nur gemeinsam im Verband möglich“, so Deimel.
Gravierende Nachteile für die Betriebe drohen durch die geplante EU-Datenschutzgrundverordnung, die EU-Richtlinie zur Bekämpfung des Zahlungsverzugs und auch durch die noch steigende EEG-Umlage.
Bei den Verhandlungen mit der VG WORT konnte der bvdm für Mitglieder der Verbände Druck und Medien kürzlich einen Erfolg verbuchen. Bei den Verhandlungen zur Betreibervergütung konnte der bvdm für die Mitgliedsunternehmen einen Gesamtvertragsrabatt in Höhe von 20 Prozent gegenüber dem im Bundesanzeiger veröffentlichten Tarif aushandeln.
Die nächste Sitzung des Wirtschaftsausschusses des bvdm wird am 17. September 2013 in Leipzig sein.