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Aus den Unternehmen

DOXNET vor Ort am 07.11.219 im Rahmen des Comparting in Bestform

Mittwoch 13. November 2019 - Premiere in Sindelfingen: Die erste DOXNET vor Ort-Veranstaltung im Rahmen des Comparting kann als voller Erfolg verbucht werden.

Über 80 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, unter dem Motto „Anforderungen an einen modernen Outsourcing-Dienstleister“ bei drei Experten-Vorträgen den Markttrends im Umfeld von großen Druckdienstleistern nachzuspüren.
DOXNET-Vorstandsmitglied Stefan Wagner begrüßte die Teilnehmer in der Stadthalle, die zugleich Schauplatz des Comparting war. Denn dank der Unterstützung der Compart AG konnte DOXNET vor Ort im Rahmen des internationalen Fachkongresses stattfinden. Über die gute Resonanz zeigte er sich genauso erfreut wie Udo Schäfer. Der neue DOXNET-Vorstandsvorsitzende nutzte die Gelegenheit, um den Verband und seine Ziele vorzustellen: „Unser Grundgedanke ist auch in Zukunft, eine Anwenderplattform für Experten aus dem Dokumentenmanagement zu sein“, sagte Schäfer. Das Networking bleibe auch weiterhin der zentrale Baustein. „Wir wollen Entscheider und Planer der ersten und zweiten Managementebene aus Rechenzentren, Banken und von IT-Dienstleistern ansprechen“, betonte Schäfer. Den Mitgliedern wolle man die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch bieten und praxisnahe Informationen vermitteln. „Außerdem vertreten wir unsere Mitglieder gegenüber europäischen und internationalen Vereinigungen“, ergänzte der neue DOXNET-Chef. Zur thematischen Ausrichtung sagte er: „Outputmanagement ist die Basis, wir wollen uns aber auch beim Thema Software positionieren.“ Mit einem Ausblick auf die im kommenden Jahr anstehenden Veranstaltungen endete sein Vortrag.

Philipp Gasser und Patrick Riesch (SPS) über die
Digitalisierung des schweizerischen Gesundheitswesens
„Die Schweizerische Post im Gesundheitswesen – Innovative Lösungen aus einer Hand“ lautete der Vortrag von Philipp Gasser, Head of Development and Engineering, und Patrick Riesch, Head of Technology and Transformation bei Swiss Post Solutions. Eingangs hielten sie fest: „Der Markt in der Schweiz ist in Sachen Digitalisierung schon weiter im Vergleich zu Deutschland.“ Geleitet von der Erkenntnis, dass der Strom an medizinischen Daten exponentiell zunehmen wird und das Gesundheitssystem gravierenden Veränderungen unterliegt, erläuterten sie, wie die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorangetrieben wird. In der Schweiz gibt es das Gesetz zum elektronischen Patientendossier, es soll die Effizienz des Gesundheitssystems steigern. Gesundheit werde zum Konsumgut, betonten Gasser und Riesch und hoben hervor, dass der Mehrwert für Patienten in den Vordergrund gerückt werden müsse. „Erst wenn die Patienten erkennen, welche Vorteile ihnen die E-Health-Lösung bietet, sind sie offen dafür“, so die beiden Experten.
Und welche Rolle spielt die Post in diesem Umfeld? „Wir haben die digitale Kompetenz“, sagten Gasser und Riesch. Die Post sorgt in der Schweiz für die Vernetzung im Gesundheitswesen und den sicheren Transport vertraulicher Informationen. 300 Millionen Dokumente werden jedes Jahr zwischen Akteuren im Gesundheitswesen ausgetauscht, die Post stellt dafür die Infrastruktur zur Verfügung.
Die Post E-Health Plattform bildet das Herzstück für die Basis- und Zusatzservices von Post E-Health. Mit ihren Managed Services ist sie die Plattform für den sicheren, verfügbaren und direkt vom eigenen Datencenter aus betriebenen technischen Kern von Post E-Health. Die einzelnen Managed Services gewährleisten den sicheren Einsatz des elektronischen Patientendossiers (EPD) und weiterer Dienste. Der Patient steht dabei im Mittelpunkt. Apotheken, Ärzte, Kliniken und alle weiteren Player werden digital miteinander vernetzt. Das EPD ermöglicht registrierten Patienten sowie allen dazu berechtigten Gesundheitsfachpersonen, medizinische Daten zeit- und ortsunabhängig einzusehen. Überweisungen, Rezepte für Medikamente und vieles mehr werden über die Plattform digital ausgetauscht. Entscheidend ist der Aspekt, dass die Sicherheit der Kommunikation durch standardisierte Prozesse immer gewährleistet ist. Swiss Post Solutions wird zur Datendrehscheibe im Bereich von Patientendaten. Der Start des Projekts ist nach einer gesetzlichen Regelung für den 15.04.2020 vorgesehen. Gasser und Riesch sind zuversichtlich, dass bis dahin alle Vorbereitungen getroffen sind.

Reinhold Grocholl (Ricoh): „Digital vom Eingang bis zum Ausgang“
Reinhold Grocholl, National Director Business Process Services bei der Ricoh Deutschland GmbH, sprach über die Vernetzung von Prozessen zwischen Lieferanten und Kunden und eine intelligente Workflow-Automatisierung. Zentraler Baustein dafür ist eine Plattform für Geschäftsdokumente wie Rechnungen, Gutschriften, Auftragsbestätigungen und Lieferscheine. Mit Input, Throughput, Output fasste er die drei großen Bereiche zusammen, die den Gesamtprozess umfassen.
Die Marschrichtung von Ricoh lautet: „Wir wollen die Prozesse zwischen Lieferanten und Kunden verbessern“, sagte Grocholl und warf einen Blick auf die bekannten papierbasierten Rechnungsprozesse zwischen Versender und Empfänger. Das Ziel müsse aber sein: „Digital vom Eingang bis zum Ausgang, und das unabhängig vom Format der Daten.“ Alle Rechnungen und Geschäftsdokumente sollen digital abgedeckt werden.
Grocholl betonte, dass in der zentralen Plattform für den Business Dokumentenaustausch dem Kunden 400 verschiedene Formate zur Verfügung gestellt werden können. Er stellte Schnittstellen und Möglichkeiten der digitalen Weiterverarbeitung vor. Entscheidend ist für ihn der elektronische Versand an alle Partner und die Anbindung der Kunden an den elektronischen Dokumentenempfang. Grocholl präsentierte verschiedene Beispiele für Landingpages, die für Unternehmen als Plattform dienen und mit denen sich Prozesskosten minimieren lassen. Behörden von Bund und Ländern sieht er gefordert, einheitliche Eingangskanäle zu bieten. Mit Blick auf den Status Quo konstatierte er, dass die Bundesländer aktuell völlig unterschiedlich aufgestellt und bei ihren Planungen auf verschiedenen Levels seien: Bei manchen gäbe es bereits entsprechende Pläne, andere hätten noch keinerlei einheitliche Festlegungen getroffen. Hier warb Grocholl angesichts dieses Flickenteppichs innerhalb Deutschlands für eine länderübergreifende einheitliche digitale Strategie.

Alexander Schäfer (Paragon): „Beim Outsourcing alle Folgen im Blick halten“
Alexander Schäfer, bei der Paragon Customer Communications Germany zuständig für den Vertrieb, sprach über Druckoutsourcing im Spannungsfeld zwischen Kostendruck und Customer Experience. Dabei beleuchtete er Chancen und Herausforderungen eines erfolgreichen Outsourcings. „Physischer Output ist immer noch relevant, der Wandel fängt oft mit einem Outsourcing an“, hielt Schäfer eingangs fest.
Er sprach über Prozess-Effizienz und hob die Bedeutung einer guten Kundenkommunikation hervor. Entscheidende Voraussetzung für ein erfolgreiches Outsourcing ist in den Augen Schäfers ein klares Commitment innerhalb des Unternehmens auf allen Ebenen unter Berücksichtigung der damit einhergehenden Folgen.
Inhaltliche Themen von Datenaufbereitung bis Portobudget müssen in diesem Prozess betrachtet werden, aber auch der Auslagerungsprozess an sich. Er beleuchtete die erfolgreiche Anbieterauswahl bis zur späteren „Retained Organisation“ und stellte verschiedene Modelle vor. Bei jedem Schritt müssten Faktoren wie Personalkosten, Raummieten, Abschreibungen, Wartungskosten etc, berücksichtigt werden.
Relevante Größen seien zudem die variablen Kosten pro Brief und die Kosten, die durch das Outsourcing erzeugt werden. Klar definiert werden müsse auch, welche Schnittstelle zum Unternehmen besteht. Über die Auswahl der Dienstleister müsse man sich im Hinblick auf Sicherheit und Qualität im Vorfeld im Klaren sein.
Wenn die Entscheidung getroffen ist, geht es um die Festlegung des Workflows: Von der Datenübertragung bis zum Versand. Saubere Schnittstellen mit Redundanz sind bei jedem Step entscheidend. Dann rückten die Details in den Vordergrund. Wichtig ist, den Empfänger dazu zu bringen, in die digitale Welt zu gehen. „Wir müssen viel mehr vom Empfänger her denken“, sagte Schäfer und stellte verschiedene App- und Portallösungen vor.
Ein Thema, das man in jedem Fall im Blick haben müsse, ist die Rückläufervermeidung, „das muss in einem Prozess direkt abgebildet werden“, so Schäfer. Auf Seiten der IT sind vielfältige Vorbereitungen notwendig. Als großen Kostenfaktor hob Schäfer das Porto hervor, was er in seinem Vortrag deutlich und auch bewusst etwas überspitzt aufzeigte. Als weiteren Effekt benannte er die CO2-Reduktion.
Schäfer betonte: „Der Dienstleister benötigt starke Ressourcen, wenn ein Backup-Fall eintritt.“ Wichtig sei außerdem das Migrationsprojekt, das gut organisiert und individuell vorbereitet sein müsse. Gegen Ende seines Vortrags stellte er die einzelnen Schritte eines erfolgreichen Outsourcings vor. „Versuchen sie mehr über ihren Kunden zu erfahren“, empfahl Schäfer im Hinblick auf Kundenbindung. Der Kundenkommunikation müsse eine große Relevanz zugeschrieben werden, wie er zum Ende seiner Ausführungen nochmals betonte.
Mit diesem Vortrag endete der erste Teil der Halbtageskonferenz in Sindelfingen, bevor im zweiten Teil das Netzwerken in den Mittelpunkt rückte. DOXNET vor Ort richtete die Spotlights auf zukunftsweisende Projekte und gewährte Einblicke in Themen, die zukünftig verstärkt weiterverfolgt werden sollen. Mit der Abendveranstaltung in der MOTORWORLD Böblingen, die im Rahmen des Comparting stattfand, endete eine gelungene DOXNET vor Ort-Veranstaltung mit einem exklusivem Dinner in einer außergewöhnlichen Umgebung.
Die nächsten Veranstaltungen von DOXNET: Das Frühjahrsmeeting des Anwender Forums ist am 25. März 2020 in Unterföhring geplant. Die 22. Fachkonferenz und Ausstellung ist aufgrund der drupa im kommenden Jahr bereits früher terminiert und findet vom 11. bis 13. Mai 2020 im Kongresshaus Baden-Baden statt.

www.doxnet.de
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