Inkjet & Digitaldruck
Olympische Spiele der Druck- und Medienindustrie kurz vor Startschuss
Montag 26. April 2004 - In wenigen Tagen beginnt in Düsseldorf die drupa, die weltweit als die Olympischen Spiele der Druck- und Medienindustrie gilt. Vom 6. bis 19. Mai präsentieren 1.862 Aussteller aus 52 Ländern ihre neuesten Technologien für print, publishing und converting.
Die 17 Düsseldorfer Messehallen sind mit 161.415 Quadratmetern ausgebucht; das gesamte Weltangebot für die Medienvorstufe, den Druck, die Papierverarbeitung, Buchbinderei und Packmittelproduktion ist in Düsseldorf zu sehen, die Global Player sind ebenso vor Ort wie kleine, innovative Unternehmen. „So international das Angebot, so international ist auch die Nachfrage“, bringt Werner Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, den Stellenwert der drupa auf einen Nenner. „Aus aller Welt erwarten wir rund 370.000 Besucher, die sich auf der weltweit größten Leistungsshow der Printmedienindustrie einen umfassenden Überblick verschaffen wollen.“
Die Anbieter, insbesondere die deutschen Hersteller der Druck- und Papiertechnik sowie der Bedruckstoffe und Druckfarben, erwarten von der print media messe drupa wichtige Impulse für das In- und Auslandsgeschäft. Wie Spitzenvertreter der führenden Branchenverbände auf der Wirtschaftspressekonferenz der drupa 2004 am 19. April übereinstimmend erklärten, sei eine Verbesserung des Investitionsklimas durch steigende Werbeausgaben und überdurchschnittliches Wachstum beim Versandhandel und bei der Werbung mit Katalogen in Sicht. „Treibende Kraft dafür sind die Auslandsorders“, so Kai Büntemeyer, Stellvertretender Vorsitzender des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik im VDMA, beispielhaft für alle drupa-relevanten Wirtschaftsverbände. „Allerdings erschwert die Aufwertung des Euro das Geschäft spürbar und begrenzt das Wachstumspotenzial.“
Freundliche Konjunktursignale verzeichnet die Druck- und Papiertechnik zum Jahresbeginn: „Bereits zum Jahresende 2003 hatte sich die Branchenkonjunktur erholt“, so Büntemeyer. „In den ersten beiden Monaten 2004 konnten wir einen Auftragszuwachs von 15 Prozent verzeichnen, die Kapazitätsauslastung ist innerhalb eines Jahres (Februar 2003 bis Februar 2004) von 81,2 auf 87,5 Prozent gestiegen“, Büntemeyer weiter.
Auch die Papierindustrie sowie die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie starten optimistisch in das drupa-Jahr 2004. „Die Grafischen Papiere (mit 48 Prozent des Absatzes das größte Segment der Papierindustrie) verzeichneten in den ersten beiden Monaten des Jahres 2004 ein Absatzplus von 4,4 Prozent“, führte Michael Kessener, Geschäftsführer Verband Deutscher Papierfabriken, in Düsseldorf aus. „Der Umsatz mit Papier- und Pappewaren ist entgegen der allgemeinen Konjunkturschwäche in 2003 auf über 15 Mrd. Euro – und damit um 3,6 Prozent – gestiegen“, so Thomas Pfeiffer (Geschäftsführer des Hauptverbandes Papier- und Kunststoffverarbeitung). Auch die Druckfar-benindustrie konnte ihren Umsatz in 2003 steigern – und zwar um 2,3 Prozent auf rund 1,5 Mrd. Euro.
So zuversichtlich die Anbieter in das Jahr 2004 gestartet sind, so zurückhaltend ist die Investitionsbereitschaft der deutschen Druckunternehmen. „Angesichts anhaltend schwacher Binnenkonjunktur, nachlassenden Geschäftes der Verlage und rückläufiger Werbeausgaben der Wirtschaft sind die Umsätze der Druckunternehmen im Jahr 2003 noch weiter unter das Vorjahresniveau gesunken“, skizzierte Rolf Schwarz, Präsident des Bundesverbandes Druck und Medien, die Situation der deutschen Druckindustrie. Mit 366 Firmenzusammenbrüchen im Jahr 2003 sei außerdem ein Rekordniveau erreicht.