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Offsetdruck

Aus Polly wird KBA Performa

Samstag 16. April 2005 - Vor gut vier Wochen hatte die Koenig & Bauer AG (KBA) die vollständige Übernahme des tschechischen Druckmaschinenherstellers Grafitec, spol. s r. o. in Dobruska bei Hradec Králové (Königgrätz) bekannt gegeben.

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Inzwischen ist die Integration des auf Mehrfarben-Bogenoffsetmaschinen im A2- und B2-Format spezialisierten tschechischen Unternehmens in den seit 12 Jahren dynamisch wachsenden KBA-Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen am Standort Radebeul bei Dresden weit fortgeschritten. Mit ihren 400 Mitarbeitern wird die tschechische Tochtergesellschaft KBA-Grafitec s.r.o. voll in den auf innovative Technik und konsequente Kundenorientierung ausgerichteten globalen Marktauftritt der KBA-Gruppe integriert.

KBA-Flotte wächst um Performa 66 und Performa 74
Die in vielen Märkten bisher unter dem Produktnamen „Polly“ bekannten Maschinen aus Dobruska wurden im Design an die vom A3- bis hin zum Supergroßformat reichende KBA-Bogenoffsetflotte angepasst und haben neue Namen erhalten.
Die künftige Bezeichnung für die insbesondere in Osteuropa, den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, in der Türkei, in Nord- und Lateinamerika, aber auch in den meisten westeuropäischen Ländern (insbesondere Deutschland und Spanien) häufig eingesetzten A2-Maschinen wird KBA Performa 66 sein. Die Performa 66 ist mit zwei bis fünf Druckwerken, optionaler Bogenwendung, möglichem Feucht-/Lackierwerk inkl. Trocknerpaket in der Auslage und einem Leitstand zur Fernverstellung der wesentlichen Funktionen (mit möglicher CIP4-Anbindung) erhältlich. Sie ist vor allem für kleinere Druckereien interessant, die im A2-Format 48,5 x 66 cm aufgrund ihrer Auftragsstruktur ihr Haupttätigkeitsfeld sehen und damit quasi das Bindeglied zwischen den künftig drei von KBA angebotenen Halbformat-Maschinen und den A3+-Maschinen Genius 52 und 46 Karat.  
Die vor einem Jahr zur drupa 2004 von Grafitec als Neuentwicklung vorgestellte Polly Prestige 74 im Halbformat 52 x 74 cm wird künftig KBA Performa 74 heißen. Sie ist mit einer sehr robusten, bedienerorientierten Bauweise (Bedienung von beiden Maschinenseiten möglich) und einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis auf das in vielen Ländern besonders im Akzidenzbereich sehr große B2-Marktsegment ausgerichtet. Die KBA Performa 74 rundet mit bis zu sechs Druckwerken, Plattenwechsel-Halbautomaten, optionalem Lackturm (inkl. obenliegende Auslageverlängerung mit IR- Trocknerpaketen), moderner Leitstandtechnik mit möglicher Integration in einen JDF-Workflow und einer Produktionsleistung von maximal 13.000 Bg./h das bestehende KBA-Angebot im Halbformat mit den Hochleistungsmaschinen Rapida 74 und Rapida 74 G (Gravuflow) sowie der Digital-Offsetmaschine 74 Karat nach unten ab. Ein wesentlicher technischer Vorteil gegenüber vergleichbaren anderen Produkten dieser Formatklasse ist die Bogenführung mit doppeltgroßen Druck- und Transferzylindern. Beachtliche Marktpotenziale für die Performa 74 sieht KBA bei kleineren und mittleren Akzidenzdruckereien sowie in wachstumsstarken jungen Industrieländern.

KBA Performa: Der Name ist Programm
Mit der Ergänzung der weltweit in unzähligen Akzidenz-, Bücherdruck- und Verpackungsbetrieben eingesetzten Rapida-Anlagen im Halb-, Mittel-, Groß- und Supergroßformat um die preisgünstigere Performa-Produktreihe trägt KBA der Tatsache Rechnung, dass nicht alle Betriebe hochautomatisierte und umfassend ausgestattete Hightech-Bogenoffsetmaschinen mit 15.000 oder 18.000 Bogen/h und bis zu 14 Druckwerken brauchen, sondern aufgrund sinkender Auflagen, eines klar definierten Auftragsspektrums und beschränkter Investitionsbudgets häufig an Maschinen mit begrenzten Optionen, dafür aber deutlich geringeren Anschaffungskosten interessiert sind. Letztendlich zählt ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis und diesen Umstand hat KBA mit dem neuen Namen „Performa“ auf den Punkt gebracht.
Die Grafitec-Maschinen wurden von den KBA-Verfahrenstechnikern vor der Übernahme des Unternehmens eingehend mit unterschiedlichen Bedruckstoffen getestet und parallel viele „Polly“-Anwender nach ihren Erfahrungen befragt. Die Maschinen sind in ihrer Bauweise deutlich robuster als manche anderen in dieser Preis- und Formatklasse. Sie gelten als sehr zuverlässig und bedienerfreundlich und die erreichbare Qualität beim Druck mehrfarbiger Akzidenzen und Verpackungen orientiert sich an FOGRA-Standards. Größere konstruktive Änderungen an beiden Baureihen sind zunächst nicht geplant. KBA will das Augenmerk vor allem auf die Optimierung des Qualitätsmanagements und der Verfahrenstechnik legen.

Premiere als KBA-Unternehmen zur Poligrafia und EMBAX
Zur grafischen Fachmesse Poligrafia 2005 vom 19. bis 22. April im polnischen Poznan (Posen) und noch umfassender zur Embax-Print vom 17. bis 20. Mai im heimischen Brno (Brünn) wird KBA-Grafitec den neuen Marktauftritt mit den KBA Performa-Maschinen erstmals der Fachwelt demonstrieren.   
Dabei werden auf dem Messestand von KBA-Grafitec zur Embax neben einer Performa 74 und einer Performa 66 auch die kleinformatigen Maschinen KBA Genius 52 und 46 Karat live produzieren.
Bei einer Vertretertagung am 22. und 23. März in Dobruska wurden die wesentlichen Eckpunkte der Neuausrichtung und Verstärkung der Vertriebs- und Service-Organisation bereits definiert. Hauptziele sind mittelfristig eine deutliche Absatzsteigerung der Performa-Baureihen in bestehenden und neuen Märkten sowie der Ausbau der KBA-Marktposition im Bogenoffset-Kleinformat.
In Tschechien und Polen wird KBA-Grafitec weiterhin mit der eigenen Organisation den Vertrieb und Service für die Performa-Maschinen übernehmen. Ebenso werden in einer Reihe anderer wichtiger Absatzmärkte die bisherigen Grafitec-Vertretungen die Zuständigkeit für die Performa-Produktschiene behalten. In Ländern, die von der bisherigen Grafitec-Vertriebsorganisation nicht oder nur unzureichend bearbeitet wurden, wird KBA selbst Vertrieb und Service für die Performa-Maschinen übernehmen. Wo möglich und sinnvoll, sollen leistungsfähige Grafitec-Vertretungen in die neue Organisation eingebunden werden. Weitere Details können wegen noch laufender Vertragsverhandlungen erst in absehbarer Zeit bekannt gegeben werden.
Die neue KBA-Grafitec s.r.o. wird vom CEO Jens Junker, früher Geschäftsführer der Karat Digital Press GmbH und in den letzten Jahren Vertriebsdirektor im KBA-Werk Radebeul, geführt. Zum Mitgeschäftsführer (COO) für Produktion wurde der bisherige Grafitec-Betriebsleiter Lubos Moravec ernannt. Jan Korenc führt als Vice President weiterhin Vertrieb und Service bei KBA-Grafitec.

www.kba.com
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