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Helmut Wittenzellner übernimmt Leitung des China-Projekts von Eberhard Wüst
Freitag 23. Februar 2007 - Ende Januar 2007 hat Professor Dr. Helmut Wittenzellner die Leitung des China-Projekts der Hochschule der Medien (HdM) übernommen.
Wittenzellner folgt auf den Gründer und langjährigen Leiter des Projekts, Eberhard Wüst. Professor Dr. Alexander W. Roos, Rektor der HdM, bedankte sich bei Professor Eberhard Wüst in einer Feierstunde für sein unermüdliches Engagement, seinen langen Atem und seine überaus erfolgreiche Arbeit in der deutsch-chinesischen Hochschulkooperation zwischen der HdM und der Technischen Universität Xi´an (TUX). Wüst führte dieses Projekt 21 Jahre und wurde für seine Arbeit unter anderem von der chinesischen Regierung mit dem Freundschaftsorden ausgezeichnet, der höchsten Anerkennung, die China Ausländern zuteil werden lässt (1998). Dem Nachfolger Helmut Wittenzellner wünschte HdM-Rektor Roos einen guten Start und hofft auf weitere Meilensteine in der Kooperation mit chinesischen Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft.
Helmut Wittenzellner freut sich auf die neue Aufgabe: Für mich ist es eine große Herausforderung, das Lebenswerk eines Kollegen zu übernehmen und erfolgreich weiterzuführen, selbst als Projekt erfahrener Forscher im Institut für Angewande Forschung der HdM. Wittenzellner ist seit Oktober 1997 Professor für Betriebswirtschaft an der Hochschule. Sein Schwerpunkt ist Rechnungswesen Medien. Der neue Chef des China-Projekts hat an der HdM den Bereich Existenzgründung im Rahmen des Media Entrepreneur Center (MEC) für Betriebsübernahmen in der Druckbranche, Entrepreneurial Education und Training ausgebaut. Außerdem ist er Projektleiter des priME-Cup, dem Management- und Entrepreneurship-Wettbewerb für Studierende an baden-württembergischen Hochschulen, eines Medienprojekts auf Bundesebene sowie eines EU-Projekts zur Entwicklung von Technologie-Roadmaps für spezifische Segmente aus der Medienwirtschaft.
Eberhard Wüst wünscht seinem Nachfolger alles Gute und Erfolg, wie ihn die Initiatoren der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit über zwei Dekaden hatten. Unsere Idee hielten nicht wenige für ein Abenteuer, erklärt Wüst, der sich zum Sommersemester 2007 in den Ruhestand verabschiedet. Wüst hatte das China-Projekt vor über 20 Jahren gegrün?det. Inzwischen steht die Partnerschaft in voller Blüte und hat eine gemeinsame Studien-Kultur, freut sich Wüst. Beweise dafür sind die enge Zusammenarbeit zwischen der HdM und der TUX und ein gemeinsames Studienangebot: 1999 wurde der deutsch-chinesische Studiengang Druck- und Medientechnologie eingerichtet, dessen Absolventen einen Doppel-Abschluss erhalten und bestens vom Arbeitsmarkt angenommen werden. Im Herbst 2007 folgt ein Master-Studiengang Drucktechnologie und Management, der die Verfahrenstechnik der HdM und die wissenschaftliche Orientierung der TUX kombiniert. Auch dessen Absolventen erhalten einen Doppel-Abschluss. Denn Pflichtbestandteil des Studiums ist für deutsche und chinesische Studierende ein Aufenthalt im jeweiligen Partnerland. Ebenfalls im Oktober 2008 beginnt ein gemeinsamer deutsch-chinesischer Studiengang Verpackungstechnik.
Das China-Projekt setzt sich für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft ein. Die Bilanz lässt sich sehen: Seit 1985 ist ein umfangreiches Netzwerk von wissenschaftlichen Einrichtungen, Zentral- und Provinzregierungen und unterschiedlichen Industriezweigen entstanden. Über 1500 Projekte mit Wirtschaftspartnern wurden erfolgreich abgeschlossen. Zahlreiche Unternehmen aus der Branche arbeiten mit dem China-Projekt zusammen. Nussbaum Medien, die MAN Roland Druckmaschinen AG oder die Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung zählen zu ersten Partnern. Ihnen half die Hochschule bei ihren Wegen nach und in China oder bei Entwicklungsplänen. Um deren pragmatische und zeitnahe Umsetzung kümmerten sich die Informationsbüros, die 1986 in Stuttgart und Xian als Anlaufstellen für die chinesische und für die deutsche Wirtschaft eingerichtet wurden. Vielen Mittelständlern konnte so der Einstieg in die chinesische Wirtschaft erleichtert werden, bilanziert Wüst.