Aus den Unternehmen
KBA: Globaler Markteinbruch hinterlässt Spuren in der Bilanz
Freitag 27. März 2009 - Nachdem die Koenig & Bauer AG (KBA) vor gut zwei Wochen aufgrund der im exportorientierten Druckmaschinenbau besonders spürbaren Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise und der dadurch notwendigen Überarbeitung der ursprünglichen Planung den Veröffentlichungstermin für den Konzernabschluss 2008 vom 27. März auf den 30. April verschoben hatte, publizierte das Unternehmen nach der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates nun doch vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Danach ist der Auftragseingang im Konzern 2008 wegen des Markteinbruchs in der zweiten Jahreshälfte gegenüber 2007 um 19,7 % auf 1.241,5 Mio. gesunken. Bei geringer Auslastung, insbesondere in den Werken für Bogenoffset-Druckmaschinen, ging der Umsatz um 10,1 % auf 1.531,9 Mio. (2007: 1.703,7 Mio. ) zurück. Der Auftragsbestand zum Jahreswechsel 2008/2009 hat sich gegenüber dem Vorjahr um 36,7 % auf 501,5 Mio. abgeschwächt.
Einem operativen Gewinn im Segment Rollen- und Sondermaschinen von über 100 Mio. stand in der Sparte Bogendruckmaschinen ein Verlust von über 180 Mio. gegenüber. Dabei haben erhebliche Rückstellungen für absehbare Aufwendungen im Rahmen der Restrukturierung der in- und ausländischen Bogenoffset-Standorte, Wertberichtungen auf Vorräte und Forderungen sowie andere Vorsorgen das Ergebnis im Bogenbereich mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag belastet. Unter dem Strich wird KBA im Konzern ein negatives Betriebsergebnis von rund 80 Mio. und einen Vorsteuer-Verlust (EBT) von über 85 Mio. ausweisen. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) war dagegen mit knapp 10 Mio. positiv.
Die Mitarbeiterzahl im Konzern lag zum Jahresende 2008 mit 7.838 um rund 400 unter dem Vorjahr (8.236) und wird aufgrund der beschlossenen Personalanpassungen an den Bogenoffset-Standorten bis zum Ende des laufenden Jahres nochmals deutlich in die Nähe von 7.000 Mitarbeitern sinken.
Für 2009 hat der Vorstand aufgrund der weltweiten Rezession und der daniederliegenden Branchenkonjunktur einen nochmaligen Umsatzrückgang in der Größenordnung von 20 % eingeplant, strebt aber angesichts der Kostensenkung durch das umfassende Restrukturierungs- und Konsolidierungspaket und weitere Einsparmaßnahmen die Rückkehr zu einem ausgeglichenen Ergebnis an, sofern der Nachfrageeinbruch sich nicht weiter verstärkt. Weitere Details zum Geschäftsjahr 2008 und zu den Erwartungen für 2009 will der Vorstand des international zu den Top 3 der Branche zählenden Druckmaschinenherstellers erst bei der Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen am 30. April bekanntgeben.