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Heidelbergs Halbjahreszahlen: Umsatz auf Vorjahresniveau

Hauptverwaltung am Standort Heidelberg der Heidelberger Druckmaschinen AG

Dienstag 08. November 2011 - Die Heidelberger Druckmaschinen haben in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 (1. April bis 30. September 2011) bei ungefähren gleichem Umsatz wie im Vorjahr einen Konzernverlust in Höhe von 66 Millionen Euro hinnehmen müssen. Mit zusätzlichen 40 Millionen bei den Pensionsrückstellungen hat sich das Eigenkapital des Weltmarktführers in sechs Monaten um 100 Millionen Euro verringert.

Der Auftragseingang lag im ersten Halbjahr mit 1,333 Mrd. Euro währungsbereinigt um rund 5 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert (1,436 Mrd. Euro), der durch die Messen IPEX und ExpoPrint beeinflusst war. Der Auftragsbestand der Heidelberg Gruppe betrug zum Ende des zweiten Quartals 731 Mio. Euro und hat sich im Vergleich zum Vorquartal leicht erhöht (718 Mio. Euro).

Der Umsatz lag in den ersten sechs Monaten mit 1,180 Mrd. Euro (währungsbereinigt 1,209 Mrd. Euro) auf dem Niveau des Vorjahres (1,196 Mrd. Euro).

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ohne Sondereinflüsse konnte dagegen im Halbjahr deutlich auf minus 21 Mio. Euro (Vorjahr: minus 41 Mio. Euro) verbessert werden. Die Sondereinflüsse von 3 Mio. Euro resultierten überwiegend aus personalbezogenen Aufwendungen (Vorjahr: 22 Mio. Euro Ertrag).

„Das weiterhin konsequente Kostenmanagement im Rahmen der Neuorganisation und die damit verbundenen Effizienzgewinne haben bei einem stabilen Umsatz zu einer deutlichen Verbesserung der Profitabilität im Vorjahresvergleich geführt. Da die konjunkturelle Lage weltweit unsicherer geworden ist und die Markterholung nicht wie erwartet eintritt, werden wir aktiv gegensteuern, um unser mittelfristiges Ertragsziel zu erreichen“, sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.

Das Finanzergebnis konnte mit minus 42 Mio. Euro deutlich gegenüber dem Vorjahreswert von minus 87 Mio. Euro verbessert werden. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich im zweiten Quartal von minus 50 Mio. Euro im Vorjahr auf minus 19 Mio. Euro. Im Halbjahr erzielte Heidelberg eine klare Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr von minus 106 Mio. Euro auf minus 66 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern erreichte im Halbjahr einen Wert von minus 66 Mio. Euro (Vorjahr: minus 88 Mio. Euro).

Der Free Cashflow fiel im ersten Halbjahr mit minus 19 Mio. Euro negativ aus. Dazu hat unter anderem der Mittelabfluss aus der Werkserweiterung in China beigetragen. Die Nettofinanzverschuldung lag im ersten Halbjahr bei vergleichsweise niedrigen 279 Mio. Euro. Zu Beginn des letzten Geschäftsjahres betrug diese noch 695 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote blieb im Berichtszeitraum mit rund 30 Prozent stabil.

„Durch die gelungene Refinanzierung und unser erfolgreiches Asset Management konnte die finanzielle Stabilität von Heidelberg gesichert werden, und wir konnten damit auch unsere Finanzierungskosten deutlich senken“, sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand des Unternehmens. „Der Free Cashflow entwickelte sich dank des weiter optimierten Net Working Capital im zweiten Quartal besser als erwartet, was unsere Nettoverschuldung positiv beeinflusst hat.“

Zum 30. September 2011 beschäftigte Heidelberg weltweit 15.782 Mitarbeiter (Vorjahr: 16.228), die Mitarbeiterzahl ging damit im Vergleich zum Vorjahr um 446 Personen zurück.

Für die zweite Geschäftsjahreshälfte geht Heidelberg unverändert davon aus, dass sich die konjunkturellen Unsicherheiten bremsend auf das Investitionsverhalten in der Branche auswirken werden. Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten und die schwächere gesamtwirtschaftliche Dynamik haben dazu geführt, dass die Unsicherheit bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung im Vergleich zum ersten Quartal 2011/12 noch einmal deutlich gestiegen ist. Die Auftragslage für Heidelberg ist dabei weiterhin international uneinheitlich und geprägt von der einerseits anhaltend unsicheren Lage in den USA, Japan und den Mittelmeeranrainerstaaten sowie andererseits vom positiven Verlauf in China und Südamerika.

Aufgrund der konjunkturellen Aussichten ist davon auszugehen, dass sich die Nachfrage in der zweiten Geschäftsjahreshälfte schwächer entwickelt als erwartet, dass sich Umsatz und operatives Ergebnis nicht auf dem von Heidelberg angestrebten Niveau bewegen und somit das Ziel eines ausgeglichenen Vorsteuerergebnisses voraussichtlich nicht erreicht werden kann. Zur angestrebten Steigerung der operativen Profitabilität im laufenden Geschäftsjahr wurden kurzfristig umsetzbare Maßnahmen im Sachkosten- und Personalbereich eingeleitet. Das Unternehmen geht davon aus, im Gesamtjahr 2011/12 gegenüber dem Vorjahr ein spürbar verbessertes operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen zu erzielen.

Heidelberg hält an seinen mittelfristigen Profitabilitätszielen fest, auch wenn sich die geplante Umsatzsteigerung auf über 3 Mrd. Euro aufgrund der Nachfrageschwäche zeitlich verzögern sollte. Um diese Profitabilitätsziele zu erreichen, arbeitet Heidelberg an einem Programm, um nach wie vor innerhalb der nächsten zwei Geschäftsjahre das auch schon bisher angestrebte operative Ergebnis von 150 Mio. Euro sicherzustellen. Aufbauend auf der 2010 durchgeführten Neuorganisation des Unternehmens ist neben weiteren Kapazitäts- und Kostenanpassungen auch an strukturelle Veränderungen gedacht, um für das Geschäftsmodell nachhaltig profitable Strukturen zu schaffen. Dazu werden sämtliche Bereiche, Produkte und Prozesse auf den Prüfstand gestellt.

„Wir werden uns für den professionellen Werbe- und Verpackungsdruckmarkt so aufstellen, dass wir den sich verändernden Marktanforderungen bei einem gleichzeitig volatilerem Umfeld gerecht werden“, sagte Bernhard Schreier. „Sobald unsere Prüfung abgeschlossen ist und Maßnahmen beschlossen sind, werden wir diese umgehend mitteilen.“

www.heidelberg.com
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