Workflow
drupa 2012: Heidelberg zeigt Prinect mit erweiterten Funktionen
Donnerstag 15. Dezember 2011 - Besonders vier Bereiche treiben seit einiger Zeit die Geschäftsentwicklung in der Printmedin-Industrie voran: Management Informationssysteme und Web-to-Print-Lösungen sowie der Digital- und Verpackungsdruck. Heidelberg erweitert daher die Funktionalitäten ihres Druckerei-Workflows Prinect genau in diesen Bereichen und stellt auf der drupa 2012 neue bzw. weiterentwickelte Prinect Lösungen vor.
Die Lösungen zielen insbesondere auf eine höhere Produktivität, mehr Flexibilität und eine umfassendere Integration aller Prozesse einer Druckerei. Daher sind die Prinect Lösungen auf der drupa den Trends HEI Integration HEI Productivity, HEI Flexibility sowie HEI End zugeordnet.
So wird Prinect als einzige Workflowlösung der Branche künftig ein vollständig integriertes MIS (Management-Informations-System) bieten. Basis dafür liefert die MIS-Technologie des zu Beginn des Jahres übernommenen Softwareherstellers CERM. Diese Lösung wird zurzeit unter dem Namen Prinect Business Manager sukzessive weltweit in den Markt eingeführt. Der Business Manager verfügt über ein breites Anwendungsspecktrum, ist modular aufgebaut und deshalb für viele Druckereien mit unterschiedlichen Betriebsgrößen geeignet.
Die kürzlich eingeführte Integration des Prinect Business Managers mit dem Prinect Produktionsworkflow auf Basis von JDF/JMF ist technologisch marktführend und verschafft den Anwendern weitreichende Prozessautomatisierung sowie eine deutlich höhere Transparenz und vereinfachtes Datenhandling. Damit sind Druckereien in der Lage, ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem preissensiblen Marktumfeld deutlich zu erhöhen.
In den bereits gestarteten weiteren Entwicklungsstufen wird Heidelberg mit dem Prinect Business Manager eine eigene Lösung bieten, die auf dieselbe Datenbasis wie der Produktionsworkflow zugreift – die Daten aus der Jobplanung und der Produktion liegen dann im selben System wie z.B. die Daten der Auftragsbearbeitung und der Materialwirtschaft. Damit entsteht ein umfassend integrierter und in der Branche bisher so nicht erhältlicher Druckerei-Workflow, der alle Bereiche eines Printmedienunternehmens abdeckt und damit branchenweit größtmögliche Automation der Prozessabläufe bietet.
„Durch die Integration von MIS und Produktionsworkflow bietet Prinect in Zukunft ein noch höheres Maß an Transparenz und Automation. So werden beispielsweise kurzfristige Auftragsänderungen in Prinect nicht nur in Bezug auf die Maschinenwahl, sondern auch in der Materialwirtschaft automatisch vollzogen“ erklärt Christopher Berti, Leiter der Business Area Prinect und CtP bei Heidelberg. „Damit wachsen in Prinect zwei Systemwelten zusammen, die bisher trotz JDF-Integration in vielen Bereichen noch getrennt waren.“
Die Anwender der bisher von Heidelberg angebotenen MIS-Lösung Prinect Prinance werden auch in Zukunft unterstützt. Die Anbindungen von Third-Party-MIS an Prinect und Partnerprogramme werden fortgeführt.
Das Marktpotenzial von Web-to-Print-Lösungen (W2P) steigt weiter – sowohl für Druckereien als auch für die Zulieferer der Branche. Der in Kooperation mit dem US Unternehmen Pageflex entwickelte Prinect Web-to-Print Manager bietet Heidelberg Kunden die Möglichkeit, in dieses Marktsegment mit einer hoch automatisierten Lösung einzusteigen.
Mit dem Prinect Web-to-Print Manager haben die Anwender je nach Geschäftsmodell die Möglichkeit, einen oder mehrere Online-Shops – auch in einer Kombination aus für die Allgemeinheit zugänglichen und nicht zugänglichen Shops – mit typischen Funktionen wie Bestellabwicklung mit Freigabeprozess, Warenkorb, Benutzerverwaltung sowie Abwicklung von Versand und Bezahlung zu betreiben. Im Kundenportal (Frontend) sind die Verarbeitung variabler Daten und die Online-Editierung von Dokumenten möglich. Ebenso können Adobe InDesign oder PDF-Dateien als Vorlagen genutzt werden. Auch Schnittstellen zu Bezahl- und Versandsystemen sowie Analyse-Tools von Drittanbietern werden angeboten.
Insgesamt basiert der Prinect Web-to-Print Manager auf einer Standardsoftware mit intuitiver Bedienung, für die kein Programmier-Know-how erforderlich ist. Das Frontend lässt sich kundenindividuell anpassen.
Viele Druckereien sind auf der Suche nach einer W2P-Lösung, vorwiegend für ihre B2B-Aktivitäten. Besonders hierfür ist der Prinect Web-to-Print Manager geeignet. Darüber hinaus unterstützt er auch Geschäftsmodelle im Business-to-Consumer-Bereich oder von Franchise-Netzwerken.
„Mit der Einführung des Prinect Web-to-Print Managers integriert Heidelberg den gesamten Prozess von der Auftragsannahme via Onlineshop, der Vorlagenerzeugung via Web-to-Print bis hin zur integrierten, hochautomatisierten Printproduktion. Bis zur kommenden drupa plant Heidelberg, die Markteinführung weltweit umgesetzt zu haben“, so Berti.
Das Partnerprogramm von Heidelberg zur Anbindung von W2P-Lösungen der Software-anbieter RedTie, EFI Digital Storefront, BrandMaker, Neo7even und MS-Visucom bleibt bestehen.
Der bereits bestehende Prinect Digital Print Manager zur Anbindung von Digitaldruckmaschinen verschiedener Hersteller wird im Rahmen der Kooperation mit Ricoh ausgebaut und mit erweiterten Funktionen versehen. Für eine besonders flexible Printproduktion lassen sich in Zukunft in einem gemeinsamen Workflow für Digital- und Offsetdruck das Anlegen eines Auftrags und dessen Kalkulation, die Auswahl der jeweils am besten geeigneten Produktionstechnologie, bzw. eine hybride Produktion, sowie das Inline-Finishing im Ausschießschema automatisieren. Dafür wird beispielsweise das Farbmanagement im Workflow so optimiert, dass ein bestimmter Farbton im Digitaldruck dem des Offsetdrucks weitestgehend entspricht. Darüber hinaus können über den Prinect Digital Print Manager künftig auch Digitaldruckmaschinen der Hersteller HP, Canon, Xerox und Kodak angebunden werden.
Bei der stark industrialisierten Produktion von Faltschachteln und Etiketten hat die komplette Integration aller Druckereiarbeitsschritte eine noch stärkere Bedeutung als im reinen Werbedruck. Prinect bietet auch hier eine umfassende Funktionalität für die kostengünstige industrialisierte Produktion und die langfristige Datenverwaltung, beispielsweise bei Wiederholaufträgen. Besonders Rüstzeitoptimierungen bei den Druckmaschinen wie in der Weiterverarbeitung im Bereich der Stanz- und Klebemaschinen sind ein wichtiger Ansatzpunkt für Prinect. Materialeinsparungen, Produktionssicherheit und optimale Wiederholbarkeit sind weitere Aspekte, die bei den Weiterentwicklungen des Workflows für den Verpackungsbereich im Vordergrund stehen. So wird der Prinect Package Designer, die hochproduktive CAD/CAM (Computer Aided Design/ Computer Aided Manufacturing) Software, die das strukturelle Design in Prinect integriert, über ein spezielles Adobe Illustrator Plug-in nicht nur die Konturen, sondern dem Grafikdesigner auch dreidimensionale Darstellungen und Vermaßungen zur Verfügung stellen. So kann er das Grafikdesign mit Adobe Illustrator direkt auf den Konturdaten anlegen und auch gleich dreidimensional überprüfen. Auch für den Bogenaufbau wird die Funktionalität ständig erweitert, um den Wünschen der Anwender gerecht zu werden. Produktionsleiter schätzen zudem besonders die übersichtlichen, exakten Produktionsinformationen, auf deren Basis Planung, Nachkalkulation und Workflowoptimierung qualifiziert und sicher durchführbar sind.