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Umwelteinfluss der Druckindustrie
Montag 16. April 2012 - Agfa Graphics verweist auf ein White Paper "Umwelteinfluss der Druckindustrie: Analyse einer Branche", das kürzlich veröffentlicht wurde. Der Autor des Papiers kommentiert Daten einer umfassenden Studie, die durch Agfa Graphics beauftragt und von VITO, einem unabhängigen flämischen Institut für technologische Forschung, durchgeführt wurde.
Sie beinhaltet die PCF-Analyse (Product-Carbon-Footprint= CO2-Fußabdruck des Produktes) der neuesten Computer-to-Plate-Systeme von Agfa Graphics. Da das Systemportfolio einen Mix aus Druckplattentechnologien darstellt, die auch von anderen Herstellern genutzt werden, können die Ergebnisse der Studie insofern verallgemeinert werden, als dass die meisten Schlussfolgerungen des White Papers für alle Hersteller von Druckplatten gelten.
Das Papier macht deutlich, dass die am Standort des jeweiligen Druckplattenherstellers (Agfa Graphics oder andere) stattfindenden Prozesse zusammen mit den Druckvorstufenaktivitäten in der Druckerei 20 % des gesamten PCFs ausmachen – die übrigen 80 % entfallen auf den vorausgehenden Produktionsprozess des Aluminiums für lithografische Druckplatten, der übrigens für alle Platten identisch ist. Obgleich sich eine Differenzierung daher nur aus den erstgenannten 20 % ergeben kann, sind kleine, aber bedeutsame Unterschiede zwischen den verschiedenen von VITO untersuchten Plattentechnologien erkennbar. Die neuesten Computer-to-Plate-Systeme, die dem Anwender die größte Benutzerfreundlichkeit und Kostersparnis bieten, erweisen sich zugleich als diejenigen mit dem geringsten PCF. Der Autor des White Papers interpretiert dies als weiteres Zeichen für eine Annäherung ökologischer und ökonomischer Vorteile – die so auch in anderen Industriesektoren beobachtet werden kann – und folglich als Appell an alle Mitglieder der grafischen Industrie, eine kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeit anzustreben.
„Agfa Graphics unterschreibt das White Paper voll und ganz und betrachtet es als Dokument, das seine kontinuierlichen Bemühungen, die grafische Industrie zu unterstützen, unterstreicht und anerkennt – und zwar nicht nur durch Produkte und Systeme, sondern auch, indem das Unternehmen die operative Nachhaltigkeit auf allen Ebenen der Druckproduktion fördert“, erklärt Dominiek Arnout Vice President Operations bei Agfa Graphics. „Es lässt sich nicht leugnen, dass die grafische Industrie, wie jede andere Branche, Einfluss auf die Umwelt hat. Wenn jedoch alle Mitglieder ihre Verantwortung ernst nehmen und die Umweltauswirkungen in ihrem Teil des Druckproduktionsprozesses reduzieren, kann die grafische Industrie Schritt für Schritt nachhaltiger werden.“
Zudem äußert sich der Autor des White Papers zur Wiederverwertbarkeit des Aluminiumabfalls aus Druckereien. Aufgrund seiner Hochwertigkeit und kurzfristigen Verfügbarkeit leistet der Aluminiumabfall aus Druckplatten einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. So liegen die Umweltauswirkungen der modernsten Computer-to-Plate-Systeme bei lediglich 3,1 bis 3,3 kg CO2-Äquivalenten pro Quadratmeter einer 0,3 mm starken Platte. Bei ordnungsgemäßem Recycling fließt der Aluminiumabfall zwar nicht notwendigerweise in die Druckplattenherstellung zurück, kann jedoch in anderen Endanwendungsbereichen wiederverwertet werden – vorzugsweise in solchen mit langer Lebensdauer. Ein solches Paradigma der Wiederverwertbarkeit bedeutet, dass die weltweit steigenden Aluminiumvorräte als Rohstoffbasis dienen, die im Laufe der Zeit einen immer höheren praktischen Nutzen und Wert aus der im Metall zum Zeitpunkt seiner Produktion enthaltenen Energie liefern.
Das Papier räumt ein, dass eine Studie zum CO2-Fußabdruck der Computer-to-Plate-Systeme natürlich nur einen Teil des gesamten ökologischen Fußabdrucks der Branche berücksichtigen kann. Nichtsdestoweniger ist dies ein ebenso wertvoller wie glaubwürdiger Anfang. Agfa möchte sich daher mit anderen Branchenteilnehmern zusammenschließen, um gemeinsame Fragestellungen zu erörtern und neue Wege zu finden, die Druckindustrie nachhaltiger zu gestalten. Dominiek Arnout schlussfolgert, dass „die Ausweitung der Untersuchungen auf eine vollständige Lebenszeitanalyse (LCA) sicherlich eine gute Methode ist, um dieses Ziel zu erreichen.“