Verbrauchsmaterialien
Gmund: patentierte Papierweltneuheit präsentiert
Donnerstag 19. Juli 2012 - Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger und ihr chinesischer Amtskollege Song Dahan waren bei der Büttenpapierfabrik Gmund zu Gast. Ihnen und ihren Delegationen wurde unter anderem die patentierte Papierweltneuheit "BLOCKER" gezeigt.
„Nicht nur in Bayern und der Büttenpapierfabrik Gmund zählt Tradition, auch die Chinesen sind sehr traditionsbewusst“, wies Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger bei ihrem Besuch im Gmunder Traditionsunternehmen auf die Gemeinsamkeiten von Bayern und China hin.
Mit ihrem chinesischen Amtskollegen Song Dahan und einer Delegation aus hochrangigen Fachleuten machte sie sich ein Bild über das mittelständische Innovations-Unternehmen, das seit 1829 existiert und gut aufgestellt in die Zukunft blickt. „Wir wollten unseren chinesischen Gästen zeigen, wie die Praxis in einem erfolgreichen Familienunternehmen aussieht“, erklärte sie und fügte hinzu: „Es ist bemerkenswert, mit welchem technischem Know-how die Büttenpapierfabrik Gmund ihre Produkte herstellt und weltweit exportiert. Die Auswahl an wunderschönen Papieren, Prägungen und natürlich das Unternehmen selbst haben mich und unsere chinesischen Gäste sehr beeindruckt.“
Die neue Papierkollektion „BLOCKER“ aus der lakepaper-Serie wurde jüngst patentiert. Es ist das erste ungestrichene Imagepapier der Welt, das ein Patent erhielt. Der Clou an diesem Papier ist, dass es schon bei einer niedrigen Grammatur von 100 g/m2 absolut blickdicht ist und die Rückseite des Blattes trotz satter Druckfarbe nicht durchscheint – ein Effekt, von dem sich die Besucher bei der Präsentation anhand von Druckbeispielen überzeugen konnten. Das Licht wird quasi geblockt. „Blocker wird zum `Gore-Tex` der Papierindustrie avancieren“, prognostiziert Firmenchef Florian Kohler.
Der Termin auf dem Firmengelände fand im Rahmen des 12. Deutsch-Chinesischen Rechtsstaatssymposiums statt, das heuer im Juli tagt. Was die Experten zum Thema „Patentschutz“ zu sagen hatten, ließ aufhorchen, denn es soll mit dem Vorurteil aufräumen, dass Chinesen „alles kopieren, was nicht niet- und nagelfest ist.“ China orientiere sich am deutschen Patentsystem und in China selbst würden durchaus Produkte durch Patente geschützt. Dass es in puncto „Kopierschutz“ kulturelle Unterschiede gäbe, sei klar, aber für eine zukünftige Annährung seien Dialoge ja da.
„In China sind wir schon seit 10 Jahren aktiv und wir haben jetzt einen neuen Vertriebspartner dort, so dass wir unsere geschäftlichen Aktivitäten weiter ausbauen werden“, kündigt er an. „Vor Nachahmern fürchten wir uns nicht so sehr, denn mit unseren qualitativ hochwertigen Papieren produzieren wir ein herausragendes Nischenprodukt. Vor allem sind wir eine Art Ideen-Fabrik, wir kreieren das Design unserer Papierkollektionen selbst – Ideen und Kreativität lassen sich nicht so leicht kopieren. Zudem sind es nicht wenige Konsumenten, die das Gmunder Original vorziehen.“