Inkjet & Digitaldruck
Druck ist nicht tot!
Dienstag 18. Dezember 2012 - Mike Horsten, Marketing Manager bei Mimaki Europe, wirft einen Blick auf die Zukunft des Drucks. Sein Fazit: Der Druck ist nicht tot. Er entwickelt sich vielmehr weiter.
Der Druck ist etwas, das für uns selbstverständlich ist, ohne uns allzu viel Gedanken darum zu machen. Wir erwarten einfach, dass er da ist, und wir erwarten eine hohe Qualität. Doch das heißt nicht, dass der Druck als Medium still steht oder gar tot ist. Ganz im Gegenteil. Der Druck ist ziemlich lebendig und entwickelt sich immer weiter.
Früher wurde alles auf Papier gedruckt. Heute hat der technische Fortschritt dazu geführt, dass wir alle möglichen Materialien verarbeiten können. Und mit dem Aufkommen des Digitaldrucks sind wir in der Lage, noch mehr in Farbe zu drucken.
Nehmen wir beispielsweise den Buchdruck. Denken Sie einmal daran, wie es früher war, als Bücher nur in einer Farbe, sprich in Schwarz, gedruckt wurden. Doch mit der Entwicklung des Siebdrucks und der Druckformtechnik ging es dann rasant vorwärts und man konnte bereits ein breites Spektrum von Farben, nicht nur auf Papier, ausgeben. Heute wird auf Textilien, Karton, Kunststoff und sogar auf Metalle gedruckt.
Ein Großteil dieser Fortschritte geht bis auf die 1970er Jahre zurück, als sich der Offsetdruck weiter entwickelte und einfacher anzuwenden war. Große Druckmaschinen wurden hergestellt, die vier, fünf, sieben und mehr Farben ermöglichten. Dann kamen die kratzfesten Lacke und UV-Beschichtungen, die heute immer öfter eingesetzt werden, um Produkte herzustellen, die ins Auge fallen.
Doch erst die Einführung der digitalen Drucktechniken hat der Druckbranche wirklich neue Chancen eröffnet. Seitdem sind die Druckdienstleister in der Lage, Produkte anzubieten, die bisher für nicht möglich gehalten wurden. Zudem hat der Digitaldruck die Gewinnmargen erhöht, da die Kosten für die Herstellung und Reinigung der Platten sowie die Einstellung der Druckmaschinen entfielen. Der schnelle Computer-to-Plate (CtP) Vollfarbdruck wurde Realität.
Heute ist der Digitaldruck im Aufwind: Es wird doppelt so viel digital gedruckt als noch vor zwei Jahren. Er hat sich zu einer gewaltigen Industrie entwickelt, die weit über traditionelle Druckprodukte hinausgeht. Werfen Sie einmal einen Blick auf das Armaturenbrett in Ihrem Auto: Der größte Teil ist digital oder im traditionellen Siebdruck gedruckt, wobei hier die Siebe digital vorbereitet wurde. POS-Material, Poster, Stifte, Feuerzeuge und hintergrundbeleuchtete Anzeigen werden fast ausschließlich digital bedruckt.
Und mit der Einführung von schnelleren, zuverlässigeren UV-Flachbettdruckern für Kleinformate wird der Digitalmarkt noch rasanter weiter wachsen. Gerade erst hat Mimaki mit dem UJF6042 einen kleinen Flachbettdrucker für das Format A2 eingeführt. Er druckt mit einer Auflösung von bis zu 1800 x 1800 dpi und ist damit besser als der traditionelle Offsetdruck und sogar der Fotodruck.
Durch das Drucken von Fotos auf einer breiten Palette von Untergründen konnte die Branche ihr Leistungsspektrum ausweiten, ohne Kompromisse bei der Flexibilität einzugehen. Mit diesen neuen Druckern von Mimaki lassen sich eine Vielzahl unterschiedlicher Trägermaterialien verarbeiten. Und zwar nicht nur digital, sondern auch besser als mit den älteren Technologien auf Glas, Acryl, Holz oder Kunststoff. Der Digitaldruck ermöglicht sogar die Ausgabe von Fotos in einer Qualität, die mit den alten Silberemulsionen nicht erreichbar war.
Auch im Textildruck, der traditionell eine Domäne des Rotationssiebdrucks und des Tiefdrucks ist, hat die digitale Technologie ihre Spuren hinterlassen. Allerdings hat sich der Bedarf der Einzelhändler auch dahingehend gewandelt, dass Mode-Produktionen nach Bedarf an der Tagesordnung sind. Noch vor ein paar Jahren hat ein Einzelhändler vielleicht 5.000 Kleidungsstücke in Rot und 5.000 Kleidungsstücke in Blau bestellt. Wenn die blauen Teile dann ausverkauft waren, dauerte es eine ganze Zeit, bis eine Nachlieferung eintraf. Und vor allem musste eine große Stückzahl bestellt werden, so dass die Gefahr bestand, dass man in seinem Lager Überkapazitäten hortete. Mit dem Digitaldruck gehört dieses Risiko der Vergangenheit an.
Große Modehändler wenden sich dem Digitaldruck zu, um genau die Kleidungsstücke zu produzieren, die sie benötigen, wann immer sie sie benötigen. Wenn die blauen Tops also wie warme Semmeln weggehen, dann produziert der Einzelhändler einfach ein paar mehr. Auch wenn die Stückkosten jetzt vielleicht höher liegen, gibt es doch weit weniger Überproduktion und weniger Abfall.
Der Digitaldruck hilft den Modehändlern rentabler zu arbeiten. Gleichzeitig erhöht sich die Zufriedenheit der Kunden, da die gefragtesten Kleidungsstücke immer in ausreichender Zahl vorhanden sind.
Hier schließt sich der Kreis. Unabhängig davon, ob Sie Druckdienstleister oder Verbraucher sind, der Druck hat Ihnen eine Menge zu bieten und wird nie sterben, sondern sich auch in Zukunft immer an die sich ändernden Anforderungen der Menschen anpassen. Genießen Sie den Druck – ob in der digitalen oder traditionellen Form. Er wird uns erhalten bleiben.