Aus den Unternehmen
Dreivierteljahr 2000: Agfa Legt Weiter Zu
Freitag 24. November 2000 - "Wir sind zuversichtlich, unsere Ziele für das Jahr 2000 zu erreichen", betonte Dr. Klaus Seeger, der Vorstandsvorsitzende der Agfa-Gevaert-Gruppe, Mortsel/Belgien.
Europas führendes Imaging-Unternehmen, dessen Aktien an den Börsen Brüssel und Frankfurt/Main gelistet sind, konnte auch im dritten Quartal 2000 die Vorjahreswerte deutlich übertreffen. Ziel für das Gesamtjahr ist ein Konzernumsatz von mehr als 5 Milliarden Euro sowie ein Netto-Ergebnis, das den Wert das Jahres 1998 (1999 ist wegen des hohen Restrukturierungsaufwand nicht vergleichbar) in einem zweistelligen Prozentsatz übertrifft.
Im Zeitraum Januar bis September 2000 stieg der Umsatz des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um 13,5 Prozent auf 3,914 Milliarden Euro. Zugleich konnte das EBIT (operatives Ergebnis vor Restrukturierung einschließlich einmaligem Aufwand/Ertrag) um 52 Prozent auf 393 Millionen Euro verbessert werden. Die Umsatzrendite stieg im Dreivierteljahr auf 10,6 Prozent (Vorjahr 7,9 Prozent) in den fortlaufenden Geschäften, d.h. bereinigt um das Geschäftsfeld Digitale Drucksysteme, das zur Jahresmitte in eine Beteiligungsgesellschaft eingebracht wurde. Das Ergebnis nach Restrukturierung stieg von 55 Millionen Euro im Vorjahr auf 282 Millionen Euro im Dreivierteljahr 2000. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 192 Millionen Euro (Vorjahr 2 Millionen Euro), der Netto- bzw. Konzerngewinn verbesserte sich von 4 Millionen Euro auf 119 Millionen Euro.
In allen drei Arbeitsgebieten Graphic Systems, Technical Imaging und Consumer Imaging – sorgten insbesondere die unter dem Begriff „Neue digitale Lösungen“ zusammengefaßten Aktivitäten für ein kräftiges Wachstum. Hierunter versteht Agfa u. a. die Computer-to-Plate-Systeme im grafischen Bereich, die digitalen Systeme in der Medizin, Digitalkameras, Scanner und digital geprägte Laborgeräte im Bereich Consumer Imaging sowie die durch die Akquisition der Krautkrämer-Gruppe neu hinzugekommenen Ultraschall-Systeme im Bereich zerstörungsfreie Materialprüfung (NDT). Bei einem Anteil der fortlaufenden Aktivitäten von rund 20 Prozent am Konzernumsatz (Vorjahr 14 Prozent) liegt das Wachstum dieses Segmentes bei 63 Prozent. Seeger: “ Diese Aktivitäten haben in unserer strategischen Ausrichtung eine ganz besondere Bedeutung. Denn sie repräsentieren die Märkte der Zukunft und sind damit der Schlüssel für weiteres Wachstum und den Ausbau unserer führenden Position im Imaging-Markt, einem der größten Wachstumsmärkte der Welt.“
Alle drei Arbeitsgebiete haben sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die Vorjahreswerte übertroffen. Spitzenreiter sowohl beim Umsatzzuwachs (plus 30 Prozent) als auch in Bezug auf die Ergebnisverbesserung (EBIT plus 73 Millionen Euro bzw. 58 Prozent) ist das vom Geschäftsbereich Medical Imaging dominierte Arbeitsgebiet Technical Imaging (TI). Der Anteil von TI am Konzernumsatz beträgt jetzt 32 Prozent (Vorjahr 28 Prozent). Das mit einem Umsatzanteil von 39 Prozent größte Arbeitsgebiet, Graphic Systems, erzielte in den fortlaufenden Geschäften ein Umsatzplus von 10 Prozent sowie eine Steigerung beim EBIT von 21 Prozent. Consumer Imaging, Umsatzanteil 29 Prozent, konnte bei einem um 6 Prozent gestiegenen Umsatz das EBIT mehr als verdoppeln (von 44 Millionen Euro auf 93 Millionen Euro).
Regional haben sich die Anteile am Konzernumsatz weiter zugunsten der außereuropäischen Märkte verschoben. Während in Europa ein Wachstum von 4 Prozent zu verzeichnen war, lag das Wachstum in den außereuropäischen Regionen bei jeweils mehr als 20 Prozent. Der Anteil am Konzernumsatz von Europa beträgt nun 49 Prozent (Vorjahr 54 Prozent), NAFTA ist unser zweitgrößter Markt mit einem Umsatzanteil von 29 Prozent (Vorjahr 27 Prozent). Der Umsatzanteil von Lateinamerika stieg von 4 auf 5 Prozent, Asien/Afrika/Australien hat jetzt einen Anteil von 17 Prozent (Vorjahr: 15 Prozent).
Zur Personalentwicklung: Am 30. September 2000 hatte der Konzern weltweit eine Stammbelegschaft von rund 22.000 Beschäftigten (in Vollzeit umgerechnet). Das sind per Saldo rund 1.100 weniger als am 30. September des Vorjahres, wobei einem Abgang von rund 1.600 Beschäftigten ein Zugang von mehr als 500 Mitarbeitern durch die zur Jahresmitte 2000 erfolgte Akquisition der Krautkrämer-Gruppe gegenübersteht. Die Reduzierung beruht sowohl auf Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in allen Arbeitsgebieten als auch auf der Schließung des Werkes Neu-Isenburg sowie der Veräußerung des Geschäftsfeldes Digitaldruck und des Werkes Heilbronn.