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KBA rüstet Zeitungsoffsetrotationen nach

Inkjet-Retrofit: Traverse mit Kodak Prosper S30 Inkjet-Eindrucktechnik und Kamerasystem im Überbau einer KBA-Offsetrotation. Die Abbildung zeigt die Standardvariante mit einem Druckkopf. Auch zwei oder mehrere Druckköpfe für eine größere Eindruckfläche oder eine höhere Fortdruckleistung sind möglich

Montag 08. April 2013 - Variable Eindrucke in der Zeitung erhöhen die Attraktivität für den Leser und bieten den Verlagshäusern zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten. Zielgruppengerechte Werbung, regional angepasste Anzeigenschaltung, Leser-Aktionen wie Gewinnspiele aber auch die Möglichkeit, Newsblöcke während des Fortdruck zu aktualisieren (z.B. Zwischen- und Endstände von Wahlen oder Fußballspielen) sind einige von vielen Möglichkeiten, einen Mehrwert an Aktualität und Lesernutzen anzubieten.

KBA hat bereits zur drupa 95, also vor 18 Jahren, an einer Express-Zeitungsrotation variable Eindrucke mit den damaligen Inkjet-Köpfen des später von Kodak übernommenen Herstellers Scitex in Dayton (Ohio) vorgestellt. Inzwischen hat sich die Inkjet-Technologie weiter entwickelt und KBA hat damit bei diversen Anwendungen bis hin zur heutigen High-Volume-Rotation RotaJET 76 ausgiebige Erfahrung.

Wie schon 1995 mit der Vorläuferfirma Scitex bietet KBA die neueste Generation von Inkjet-Druckköpfen in Zusammenarbeit mit Kodak an. Das von Kodak für diesen Zweck präferierte Eindrucksystem Prosper S30 verfügt über eine maximale Druckauflösung von 600 x 200 dpi und kann variable Daten bis zu einer Bahngeschwindigkeit von 15 m/s eindrucken. Die sinnvolle Platzierung der Druckköpfe im Überbau, der exakte Abstand zwischen Druckköpfen und Papierbahn sowie die genaue Einhaltung der Bahnspannung und des Schnittregisters sind für den renommierten Druckmaschinenhersteller Routine.

Gerade bei, in die Jahre gekommenen, Zeitungsrotationen mit geringem Automatisierungsgrad und langen Rüstzeiten eröffnen sich durch die Nachrüstung der Inkjet-Technologie für Druckereien und Verlage interessante Möglichkeiten. Viele ältere KBA Journal-, Colora-, Express- und Commander-Anlagen sind weltweit nach wie vor mit einer guten Druckqualität in Produktion, erfüllen aber zuweilen nicht mehr die heutigen Anforderungen in puncto Rüstzeiten für immer kleinere Teilauflagen, auf die Maschinen der neuen Generation mit Plattenwechselautomaten und Steuerungs- und Softwaremodulen für Zeit- und makulaturoptimiertes Anfahren und Anhalten ausgerichtet sind.

Mit dem Inkjet-Eindrucksystem kann beispielsweise die Titelseite mit entsprechenden regionalen Überschriften und Inhaltsverzeichnissen flexibel und ohne zusätzliche Makulatur gestaltet werden. Häufig wechselnde Regionalteile, meist handelt es sich hier um vier bis sechs Seiten und Teilauflagen von 1.000 bis 10.000 Exemplaren, könnten über eine produktive Inkjet Rotation, wie die KBA RotaJET 76, parallel zur Hauptproduktion produziert werden. Diese Mischvariante eröffnet darüber hinaus Potentiale für weitere Produkte mit kleinen Auflagen oder einem hohen Individualisierungsgrad. Die neuen Optionen machen aber nützliche Retrofits an betagten Offset-Anlagen keinesfalls überflüssig. Am Ende entscheiden die Produkt- und Produktionsstruktur sowie eine fundierte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über die sinnvollste Investitionsvariante. KBA unterstützt dabei mit entsprechenden Analysen.

KBA integriert das Kodak-Inkjetsystem mit einer Kamera für die Registerhaltigkeit und einer motorisch verstellbaren Traverse zur exakten Platzierung der Druckkopf-Einheit zur Papierbahn im Oberbau. Die Traverse bietet für höhere Bahngeschwindigkeiten oder für eine höhere Auflösung die Möglichkeit, mehrere Druckköpfe bzw. Kamerasysteme aufzunehmen. Das Komplettsystem wird von KBA-Servicemitarbeitern in kurzer Zeit in Betrieb genommen. Die Leitstand-Integration ist optional möglich, ebenso eine stand-alone Lösung mit externen Touch-Panel-PC.

Schon in Kürze wird Koenig & Bauer das Prosper Inkjet-System von Kodak elf Mal an KBA-Rotationen bei Lohndruckern der Axel Springer AG an sieben Standorten in Deutschland installieren. Die Installationen sollen im Frühsommer 2013 abgeschlossen werden, ohne den Produktionsalltag wesentlich zu stören. Das Inkjet-Retrofit kann von KBA-Technikern auch an Zeitungs- und Akzidenzrotationen anderer Hersteller durchgeführt werden.

www.kba.com
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