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Heidelberg weiht neues Ausbildungszentrum in Wiesloch-Walldorf ein
Dienstag 21. Oktober 2014 - "Gut ist es geworden", findet Sinan Kahraman. Vor allem dass jetzt alles kompakt auf einer Ebene untergebracht sei. "Wir haben jetzt mehr Kontakt zu anderen Auszubildenden, vor allem zu den Mechanikern", fügt er hinzu, "und auch die Wege zu den Ausbildern sind jetzt kürzer." Kahraman absolviert im Werk Wiesloch-Walldorf der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme und ist dort im zweiten Lehrjahr. Vor wenigen Wochen hat er zusammen mit 250 anderen Azubis das neue Ausbildungszentrum in der Halle 3 bezogen.
Das bisherige Zentrum ein paar Meter entfernt macht Platz für die Vorführdruckerei, die demnächst von Heidelberg ins Werk umzieht. Der angehende Industriemechani-ker Christian Reinhardt, ebenfalls im zweiten Lehrjahr, sieht es ganz ähnlich wie Sinan Kahraman. „Außerdem sind wir jetzt in der Halle 3 viel näher an der Produktion dran. Früher waren wir mit unserem eigenen Gebäude doch ein bisschen abgeschottet.“ Prima sei es zudem, dass die Azubis zumindest ein Stückweit mitbestimmen konnten, wie ihre neue Lehr-Umgebung aussieht. Ein halbes Jahr lang war die aus den sechziger Jahren stammende Halle, in der früher unter anderem der legendäre Heidelberg-Tiegel gebaut wurde, grundlegend umgestaltet worden.
Am Mittwoch, 15. Oktober, wurde das neue, knapp 4.000 Quadratmeter große Zentrum gemeinsam mit den Auszubildenden feierlich eingeweiht. „Mit dem Umzug in die traditionsreiche Halle 3 setzen wir ein klares Zeichen, dass die Heidelberg-Tradition auch Zukunft hat“, betonte Personalchef Rupert Felder. Ausbildung sei ein „Wechsel auf die Zukunft – und an diesem Wechsel halten wir fest.“ Angepasst an die gesunkene Mitarbeiterzahl liegt die Ausbildungsquote seit Jahren bei konstant 6 Prozent. Auch der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Ralph Ahrens sah mit dem Umzug in das modern ausgestattete, helle Gebäude ein „deutliches Bekenntnis zur Ausbildung bei Heidelberg.“
„Der Druck ist nicht tot, aber es gibt eindeutige Umschichtungen“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende von Heidelberg, Gerold Linzbach. Lernen höre nie auf, meinte er mit Blick auf die Azubis, „und ihr werdet Euch in Eurem Berufsleben daran gewöhnen müssen, dass ihr viermal, fünfmal oder sogar noch häufiger komplett umdenken müsst.“ Früher habe er solche Sätze gerne ignoriert, so Linzbach. Aber Leben bedeute Veränderung – und das Tempo der Veränderung werde immer höher. „Ihr braucht Mut, Flexibilität und auch Coolness, um diese Veränderungen in den nächsten Jahrzehnten bewältigen zu können“, gab der Heidelberg-Chef seinen jungen Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg.
Flexibilität zeigte Heidelberg auch bei der Planung des neuen Zentrums. Die Lehrplätze sind so gestaltet, dass sie sich bei Änderungen bei den Ausbildungsplänen und -berufen ohne größeren Aufwand anpassen lassen. Deutschlandweit absolvieren derzeit rund 400 junge Menschen eine Ausbildung bei Heidelberg, außer in Wiesloch-Walldorf und in Heidelberg unter anderem auch in Brandenburg und in Amstetten auf der Schwäbischen Alb. Seit Bestehen hat das Unternehmen rund 7.000 Lehrlinge in Summe ausgebildet.