Aus den Unternehmen
Müller Martini konzentriert sich auf Druckweiterverarbeitung
Montag 24. November 2014 - Aufgrund anhaltender Absatzschwierigkeiten hat Müller Martini entschieden, die Produktion von Druckmaschinen in der ersten Hälfte 2015 einzustellen. Der Service für die weltweiten Druckmaschinen-Kunden wird auch in Zukunft durch Müller Martini sicher gestellt. Im Rahmen seiner strategischen Neuausrichtung konzentriert sich das Unternehmen zukünftig auf die Druckweiterverarbeitung, die mit der kürzlich erfolgten Übernahme des Service- und Ersatzteilgeschäfts für die Sammelhefter, Klebebinder und Fadensiegelmaschinen der Heidelberger Druckmaschinen AG weiter gestärkt wurde.
Hintergrund für diese Entscheidung sind die seit längerer Zeit stark zurückgehenden Umsätze der Sparte Druckmaschinen, die in den letzten Jahren trotz massiver Kurzarbeitsphasen im Produktionswerk in Maulburg (D) nur zum Teil aufgefangen werden konnten. Nachdem der traditionelle Markt mit Formular-Druckmaschinen in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft war, hatte sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren auf neue Geschäftsfelder konzentriert. Ziel war es, den formatvariablen Rollenoffset-Druck für Labels und flexible Verpackungen im wachsenden Verpackungsmarkt zu etablieren. „Die breite Einführung der Offsettechnologie in den Verpackungsmarkt ist uns trotz umfangreicher Investitionen und jahrelanger Anstrengungen leider nur punktuell gelungen“ konstatiert Bruno Müller, CEO Müller Martini. Da die etablierten Geschäftsfelder wie z.B. Sicherheits- oder Akzidenzdruck die fehlenden Volumina in den letzten Jahren bei weitem nicht kompensieren konnten, schätzt das Unternehmen die Chancen auf einen erfolgreichen Turnaround aus eigener Kraft als äusserst gering ein. Auch blieb die Suche nach geeigneten Partnern im Verpackungsmarkt bisher erfolglos.
Vor diesem Hintergrund hat Müller Martini entschieden, die Produktion von Druckmaschinen bei der Müller Martini Druckmaschinen GmbH in Maulburg (D) einzustellen und den Transfer des Produktionswerks in ein Service-Dienstleistungsunternehmen für die installierten Maschinen im Markt zu starten. Insgesamt könnten von dieser Massnahme bis zu 80 Arbeitsplätze betroffen sein. Für die betroffenen Mitarbeitenden werden sozialverträgliche Lösungen gesucht. Auch für die Auszubildenden werden individuelle Anschlusslösungen geprüft.