Aus den Unternehmen
Heidelberg: Restrukturierungsaufwand in Höhe von rund 70 Mio.
Donnerstag 05. Februar 2015 - Der eingeleitete Konzernumbau der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) liegt nach neun Monaten im Geschäftsjahr 2014/2015 (1. April bis 31. Dezember 2014) im Plan. So sind die Maßnahmen zur strategischen Portfoliobereinigung abgeschlossen und werden zum überwiegenden Teil ab dem neuen Geschäftsjahr wirksam. Durch Bereinigung margenschwacher Aktivitäten, Steigerung der Profitabilität im Kerngeschäft Bogenoffset, Ausbau des Service- und Consumables-Geschäfts sowie des Digitalbereichs sind die Voraussetzungen geschaffen, wie geplant im Geschäftsjahr 2015/2016 eine EBITDA-Marge von mindestens 8 Prozent zu erzielen.
Erfolgreiche Weiterentwicklung in allen vier strategischen Aktionsfeldern
Im Einzelnen umfasste die strategische Weiterentwicklung von Heidelberg in den ersten neun Monaten die Umsetzung der Portfoliobereinigung im Bereich Postpress sowie die Anpassung des Bogenoffsetbereichs an die veränderten Marktbedingungen, die bis zum Geschäftsjahresende vollzogen sein wird. Darüber hinaus erfolgte mit der Übernahme der belgischen BluePrint Products ein erster Expansionsschritt im Geschäftsbereich Consumables. Im Digitalbereich wurden nennenswerte Fortschritte in der Entwicklung neuer Produkte mit den Partnern Gallus, Fuji und Ricoh sowie durch den Erwerb des Softwareherstellers Neo7even erzielt. Auch die ersten „4D-Drucksysteme“ zum individuellen Bedrucken dreidimensionaler Objekte wurden im laufenden Geschäftsjahr ausgeliefert.
„Im aktuellen Geschäftsjahr steht die Neuausrichtung des Portfolios im Zentrum, um Heidelberg nachhaltig profitabel aufzustellen“, sagte Gerold Linzbach, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg. „Wir haben unser Portfolio auf Profitabilität und Wachstum ausgerichtet und die Ressourcen dementsprechend angepasst. Ich bin zuversichtlich, dass wir durch den strategischen Umbau ab dem nächsten Geschäftsjahr unsere Zielmarge nachhaltig erreichen und zukünftig wieder wachsen werden.“
Operative Performance nach 9 Monaten gesteigert
Wie prognostiziert waren die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2014/2015 geprägt durch Einmaleffekte im Rahmen der strategischen Portfoliobereinigung des Unternehmens. Trotz des umfangreichen Portfolioumbaus und den damit einhergehenden Übergangsphasen für einige Aktivitäten konnte die operative Profitabilität des Unternehmens vor Sondereinflüssen erhalten werden.
Auf der Volumenseite machte sich vor allem der konjunkturell bedingte Rückgang des Neumaschinengeschäfts in China bemerkbar. Dadurch lag der Umsatz nach neun Monaten mit 1,552 Mrd. in Summe unter dem Vorjahreswert von 1,685 Mrd. . Alle Regionen außer Asia/Pacific lagen hingegen im Rahmen der Erwartungen.
Im Neunmonatsvergleich konnte das EBITDA ohne Sondereinflüsse trotz des geringeren Umsatzvolumens durch operative Maßnahmen inkl. der Gallus-Transaktion auf 80 Mio. gesteigert werden (Vorjahr: 67 Mio. ), das EBIT ohne Sondereinflüsse stieg von 10 Mio. auf 29 Mio. .
Die Sondereinflüsse im Wesentlichen für Rückstellungen aus der Portfoliooptimierung lagen im Berichtszeitraum bei -72 Mio. , davon fielen allein im dritten Quartal -55 Mio. an. Das Finanzergebnis betrug nach neun Monaten -49 Mio. (Vorjahreszeitraum:
-41 Mio. ). Durch die hohen Einmaleffekte sank das Ergebnis vor Steuern im Berichtszeitraum auf -92 Mio. (Vorjahreszeitraum: -32 Mio. ) und das Ergebnis nach Steuern auf -95 Mio. (Vorjahreszeitraum: -40 Mio. ).
Der Free Cashflow lag nach neun Monaten bei -16 Mio. (Vorjahreszeitraum: -10 Mio. ). Im dritten Quartal wurde mit 14 Mio. ein deutlich positiver Wert gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (-38 Mio. ) erzielt. Die Nettofinanzverschuldung konnte so auf 250 Mio. (Vorquartal: 272 Mio. ) reduziert werden und liegt weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Zusammen mit den operativen Verbesserungen wurde der Leverage unter dem Zielwert von 2 gehalten. Die Eigenkapitalquote lag bei 9 Prozent (Geschäftsjahresende 2013/2014: 16 Prozent).
„Die für den Portfolioumbau notwendigen Einmalaufwendungen liegen im Rahmen unserer Erwartungen. Operativ liegen wir ebenfalls im Plan, um mit einem starken Abschlussquartal unsere gesteckten Jahresziele zu erreichen“, sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand.
Zum 31. Dezember 2014 waren im Heidelberg-Konzern weltweit 12.280 Mitarbeiter und 534 Auszubildende beschäftigt (Vorjahreszeitraum: 12.851, zuzüglich 621 Auszubildender).
Ausblick: Grundlage für EBITDA-Margenziel von mindestens 8 Prozent im GJ 2015/2016
Umsatz- und Ergebnis im Gesamtjahr 2014/2015 werden von der Umsetzung der eingeleiteten Portfoliooptimierungen beeinflusst. Im Rahmen der Neuaufstellung von Postpress wird bis zur vollständigen Umsetzung kurzfristig mit einem Umsatzrückgang in diesem Bereich gerechnet. Zudem wird der gezielte Abbau margenschwacher Geschäfte fortgeführt. Unter diesen Prämissen, einschließlich der konjunkturellen Eintrübung in China, dürfte der Umsatz im Geschäftsjahr 2014/2015 insgesamt rund 5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahrs liegen.
Die eingeleiteten Portfoliooptimierungen werden innerhalb des laufenden Geschäftsjahres sowohl ergebnissteigernde als auch belastende Auswirkungen haben. In Summe sollen sie die operative Profitabilität aber weiter steigern und dazu beitragen, dass Heidelberg sich dem Ziel von mindestens 8 Prozent operativer EBITDA-Marge weiter annähert.
Exklusive der Einmaleffekte für die Portfoliooptimierungen und Kostensenkungsmaßnahmen wird weiterhin eine Steigerung des Ergebnisses nach Steuern angestrebt.