Zeitung & Versandraum
Digitale Weiterverarbeitung für Mengis Druck AG in der Schweiz
Freitag 13. Februar 2015 - Die Mengis Druck AG in Visp, Schweiz, setzt als erstes Zeitungshaus auf die komplett digitale Produktion ihrer Tageszeitung.
Der „Walliser Bote“ hat es durchaus eilig: Ab Juli 2015 soll eine neue Druckplattform mit Inkjet Technologie die Tageszeitung produzieren. Es wird eine „HP T400“ Color Inkjet-Rollendruckmaschine drucken, manroland web systems liefert den format- und abschnittvariablen Falzapparat „FoldLine“ sowie die Software für Druckweiterverarbeitung und Gesamtintegration des Workflows, Müller Martini die Versandtechnologie. Die Verträge wurden im Januar 2015 unterschrieben.
Mehr Wirtschaftlichkeit und Lesespaß
Der „Walliser Bote versorgt das Oberwallis, weltbekannt sind Zermatt und das Matterhorn, mit Nachrichten. Die Traditionszeitung erscheint Montag bis Samstag, aktuelle tägliche Auflage über 22.000 Exemplare. Die bisherige Zeitungsdruckmaschine hat nach 32 Jahren ausgedient. Außerdem sind sinkende Auflagen und die gewünschte höhere Regionalisierung Gründe für den produktionstechnischen Umstieg. Ebenso wichtig ist der wirtschaftliche Aspekt, denn variable Druckerzeugnisse sollen die neue Produktionslinie auslasten. Als Beispiel nennt Martin Seematter, Leiter der Mengis Druck AG, die Herstellung von Buchblocks, Mailings, Signaturen oder Print-Produkte für die personalisierte Werbung. Seematter hält dabei große Stücke auf die Falztechnologie, „die ungeahnte Möglichkeiten eröffnet“. Die gesamte Anlage stärkt unsere Marktposition und sichert Arbeitsplätze am Standort Visp.“ Denn auch in der Schweiz wurden zuletzt namhafte Zeitungsdruckereien geschlossen, dem konnte Mengis am Stammstandort entgegenwirken.
Ein „Leuchturmprojekt“
Mengis und die Lieferanten sind stolz auf das bisher einmalige „Leuchtturmprojekt“. Möglich ist der Zeitungsdruckworkflow dank der FoldLine mit einer Bahnbreite von 1.060 mm. Frank Kreisel, Gebietsverkaufsleiter Schweiz, erklärt die Vorteile des Falzapparates: „Die FoldLine hat mit ihrer weltweit einzigartigen Format- und Abschnittsvariabilität überzeugt, die den Kunden im Zeitungs- und Akzidenzdruck flexibel produzieren lässt. Sie ist damit für die Weiterverarbeitung von Kleinstauflagen und stark individualisierte Druckerzeugnisse geeignet. Auch Losgröße 1 ist kein Problem. Das ist Finishing-Technologie, mit der Mengis attraktive Geschäftsmodelle für Leser und Interessenten verwirklichen kann.“ Neben der Hardwaregüte beweist manroland web systems umfassende System- und Softwarekompetenz: MasterQ sortiert die Jobdaten für die Auftragsabwicklung und WorkflowBridge arbeitet als intelligenter Finishing Controller.
Das neue Software-Zeitalter
Das hauseigene MIS System von Mengis beliefert die manroland web systems Software MasterQ mit Jobdaten für die Zeitungsproduktion, um für die intelligente Auftragssortierung zu sorgen. So können die Eigenschaften der digitalen Druck- und Finishinglinie für eine höchst effiziente Produktion berücksichtigt werden. Diese Jobsortierung und -priorisierung wird durch kundenspezifisch hinterlegte Algorithmen und Prioritäten erzielt. Dabei werden neben dem Finishing auch das Digitaldrucksystem und andere an der Produktion beteiligte Komponenten in die Jobverwaltung mit einbezogen. WorkflowBridge von manroland web systems kontrolliert das Finishing und wird -ebenso wie der Drucker- mit aktuellen Jobdaten aus der MasterQ versorgt. Tief integriert, sorgt die „WorkflowBridge“ für die vollautomatische Einstellung der gesamten Finishing-Konfiguration. Bereits im Sommer 2015 soll der „Walliser Bote“ digital gedruckt werden. Ein spannendes und vielversprechendes Projekt steht für Alwin Stadler, Vice President Digital Printing bei manroland web systems, an: „Mit unserer Kernkompetenzen in der Systemintegration und im vernetzten Denken treiben wir die Entwicklung digitaler Zeitungsdruckanlagen voran, das wollen wir zeigen. Unsere Systeme bieten offene Schnittstellen und wir haben bereits bewiesen, dass wir mit allen Digitaldruckherstellern schlagkräftige, vollständig automatisierte Workflows auf die Beine stellen können. Das betrifft übrigens ebenso den Hybridbereich. Bereits heute können wir Offset- als auch digitale Produktionen von einem zentralen Arbeitsplatz aus planen und überwachen.“