Zeitung & Versandraum
Ein System – doppelter Output
Mittwoch 29. August 2018 - Die Verlagsgruppe Passau hat von der manuellen Kommissionierung der Beilagen auf das innovative one2out-System von Ferag umgestellt. Damit konnte das Unternehmen nicht nur den gesamten Prozess ins Haus holen, sondern auch die Produktion noch einmal deutlich beschleunigen.
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die klassische Prospektwerbung wirkt. 42 Prozent der Deutschen lesen laut Statistik mindestens einmal die Woche Prospekte und Beilagen aus dem Briefkasten. Für viele gilt die klassische Haushaltswerbung als Anregung für den wöchentlichen Einkaufszettel.
Im Verbreitungsgebiet der Passauer Neuen Presse ist die PNP ExCom mit Geschäftsführerin Sabrina Tahedl zuständig dafür, dass die Haushalte mit der entsprechenden Werbung versorgt werden. Die PNP ExCom ist derjenige Geschäftsbereich der Verlagsgruppe Passau, der zum einen für die Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse am Standort Passau zuständig ist. Zum anderen sorgt die ExCom für die Kommissionierung der Direct Mailings, also das Sortieren und zielgenaue Zustellen von Werbeprospekten und -beilagen. 660.000 Haushalte werden mit ca. 6,5 Millionen Beilagen erreicht. 6,5 Millionen Beilagen, die an gerade mal zwei Tagen verarbeitet werden müssen.
Enges Zeitfenster
Bis 2016 wurden sämtliche Beilagen manuell kommissioniert. Die Beilagen wurden vorbereitet, bündelweise abgewogen und bereitgestellt. Die Träger wiederum mussten für jeden Haushalt das jeweilige Paket zusammenstellen, ganz klassisch, indem sie um den großen Tisch herumliefen und Stapel bildeten.
Inzwischen hat Sabrina Tahedl nahezu den kompletten Sammelprozess ins Haus geholt – zusammen mit der entsprechenden Technik. Seit Ende 2016/Anfang 2017 produziert die PNP ExCom nämlich maschinell – mit dem neu entwickelten one2out-System aus dem Hause Ferag (Hinwil, CH).
Optimierte Produktion
Der Name one2out ist Programm: Das clevere System besteht aus zwei Strängen mit maximal 21 Anlegern pro Strang inklusive Jacket-Fix-Modul. Die beiden Stränge sind mit einem Looping verbunden. So kann je nach Konfiguration und Beilagenaufkommen entweder eine „große“ Produktion mit bis zu 41 oder zwei parallele Produktionen mit bis zu je 21 Prospekten gefahren werden – ein System, doppelter Output. Maximal 40.000 Sets pro Stunde sind damit möglich, eine Leistung, die die größtmögliche Flexibilität erlaubt, um Aufträge in unterschiedlichsten Größenordnungen wirtschaftlich abzuarbeiten. Darüber hinaus benötigt das System durch die parallel aufgebauten Stränge nur halb so viel Platz wie eine hintereinander geschaltete Anlage mit derselben Kapazität. Dank des Jacket-Fix-Moduls wird kein Umschlag oder Tape-Fix mehr benötigt. Es kann eine Beilage aus der Produktion verwendet werden, um das Set zu umschlagen.
Die PNP ExCom nutzt beide Produktionsvarianten gleichermaßen und erreicht genau mit diesem Mix eine hohe Produktivität. Bei den großen Ausgaben wird die Anlage natürlich im Single-Modus gefahren. Laufen nicht so viele Beilagen gleichzeitig, kann der Tandembetrieb die Zeit, die im Single-Betrieb gebraucht wurde, wieder kompensieren.
Aber das ist nicht der einzige Grund, der aus Sabrina Tahedls Sicht für die one2out spricht: „Uns war wichtig, dass wir die Produktion bis auf einzelne Straßenzüge runterbrechen und kleine Sequenzen verarbeiten können. Einige Beilagenkunden wollen zum Beispiel in einem bestimmten Gebiet nur 1000 Stück beilegen, um beispielsweise die nächstgelegenen Adressen rund um ihr Geschäft abzudecken.“
Dafür sorgt unter anderem das optimale Zusammenspiel aus der bewährten Steuerungs-software Ferag Navigator und dem Ferag Optimizer. „Der Kunde schickt uns seine Aufträge über den Ferag String, wir laden sie bei uns in den Optimizer und bereiten die Produktion auf. Dabei wird vor allem darauf geachtet, dass möglichst wenige Maschinenstopps und Beilagenwechsel stattfinden, die die Produktion verlangsamen würden.
Win-Win
Sabrina Tahedl und ihr Team sind die Pilotanwender des neuen Systems. Klar sei das mutig gewesen, meint sie rückblickend, „aber einer muss ja den Anfang machen, nicht?“ Außerdem verfüge die Ferag ja bereits über ausreichend Erfahrung im Bereich Direct Mail mit der Esay Sert. Zudem sei die Projektbegleitung durch den Schweizer Hersteller hervorragend gewesen.
Inzwischen hat das one2out-Konzept noch weitere begeisterte Kunden gefunden. So nutzt beispielsweise die afd Direktwerbung GmbH in Weinheim ebenfalls die Vorteile des innovativen Systems mit seinen unabhängig voneinander einsetzbaren Produktionssträngen und hat so seine Produktion optimiert.
Natürlich sei im Zuge der Installation und Inbetriebnahme noch einiges an Abstimmung, nötig gewesen, „aber wir haben uns sehr gut aufgehoben gefühlt“, sagt Sabrina Tahedl. „Ferag hatte für unsere Wünsche und Anregungen immer ein offenes Ohr und hat sehr schnell reagiert.“ Es habe einen konstruktiven Austausch zwischen PNP ExCom und Ferag gegeben, von dem beide Unternehmen letztlich profitiert hätten. „Ich bin zufrieden“, resümiert die PNP-ExCom-Geschäftsführerin. „Und ich denke, die Ferag ist es auch.“