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Industrie bringt Farbe auf die FAF

Donnerstag 21. März 2019 - Wenn auf der Messe FARBE, AUSBAU & FASSADE (FAF) ab Mittwoch (20.) spannende Ideen und Konzepte für Maler, Lackierer und Stuckateure vorgestellt werden, ist die deutsche Farbenindustrie stark vertreten. Etliche der rund 200 Mitgliedsunternehmen des Verbands der deutschen Lack und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL) präsentieren auf dem Messegelände in Köln innovative Produkte rund um die Bereiche Farbe, Bautenschutz, Putz und Dekor sowie Trockenbau. Schwerpunkt in diesem Jahr ist insbesondere das Thema Nachhaltigkeit. Gleichzeitig leidet die Branche unter anhaltend hohen Rohstoffpreisen.

Umwelt- und Gesundheitsthemen haben auf der FAF 2019, Leitmesse und Branchentreffen des Maler- und Ausbaugewerbes, auch für die Farbenindustrie einen wichtigen Stellenwert. Hersteller präsentieren Innenwandfarben, die ganz auf Konservierungsstoffe verzichten, bei der Rohstoffauswahl auf nachwachsende Stoffe setzen oder das Raumklima optimieren. Bei Lacken und Lasuren werden innovative, wasserbasierte Produkte präsentiert, deren Anteil auch im Profi-Bereich weiter wächst.
 
„Farben und Lacke tragen erheblich zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bei. Darauf können alle Beteiligten Stolz sein: Hersteller, Maler und Lackierer“, berichtet Dr. Martin Engelmann. „Höhere Flächenleistungen schonen Ressourcen und sparen Zeit“, erläutert der Hauptgeschäftsführer des VdL weiter und weist darauf hin, dass die Hersteller die Flächenleistung bei Fassaden- und Innenwandfarben in zehn Jahren erheblich gesteigert haben.
 
Deutliche Qualitätssteigerungen bei Fassaden- und Innenwandfarben
 
Im Bereich der Fassadenfarben hat in den letzten Jahren ein Technologiewechsel stattgefunden, der durch veränderte Kunden- und Oberflächenanforderungen sowie  kontinuierliche Produktverbesserungen ausgelöst wurde: „Im Außenbereich verwenden Maler zunehmend Silikonharz- oder Silikatsysteme, während Sil- oder herkömmliche Dispersions-Fassadenfarben rückläufig sind“, erläutert Engelmann. Während die Flächenleistung einer traditionellen Silfarbe ca. 3 bis 4 qm pro Liter betrage, schaffe eine moderne Silikonharzfarbe eine Flächenleistung von 6 qm pro Liter pro Anstrich, rechnet er vor. Der Anteil von Silikonharzfarben im Profi-Markt sei von 38% im Jahr 2010 auf 52% gewachsen.
 
Der Verband verweist außerdem auf Qualitätsverbesserungen bei Innenwandfarben, die vor allem auf einer Optimierung der Deckfähigkeit beruhen. In konkreten Zahlen: Wurden 2010 mit einem Liter Innenwandfarbe durchschnittlich 5,9 qm Wandfläche beschichtet, waren es 2017 schon 6,4 qm. Verantwortlich dafür sei das gesteigerte Deckvermögen der Produkte. „Für den professionellen Verarbeiter bedeutet dies Zeitersparnis, ein wichtiger Aspekt in Zeiten knapper Kapazitäten im Handwerk“, erklärt Engelmann. Und für die Umwelt schlage ein geringeres Transportvolumen und ein schonender Einsatz von Ressourcen zu Buche.
 
Qualitätssteigerung führt zu Absatzrückgang – bei anhaltend hohen Kosten
 
Der Verband verweist allerdings auf auf die Schattenseiten dieser Qualitätsverbesserungen: Die Hersteller von Bautenanstrichmitteln stöhnen unter einem selbst in Boom-Zeiten stagnierenden Markt und gestiegenen Herstellungskosten: Insgesamt ist der Absatz seit 2010 um 10 Prozent zurückgegangen. Auch für 2019 rechnen die Hersteller mit einem Minus von über 2 Prozent.
 
Hinzu kommen anhaltend hohe Rohstoffkosten, zum Beispiel bei Titandioxid, sowie gestiegene Preise bei Gebinden und Transport. Das alles hat laut VdL zu Mehrkosten geführt, die auf die Ergebnisse der Hersteller drücken.
 
Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL) vertritt rund 200 Lack- und Druckfarbenunternehmen mit rund 25.000 Beschäftigten gegenüber Politik, Behörden, Wissenschaft und Medien. Der Verband vertritt mehr als 90 Prozent der mittelständisch geprägten Branchenfirmen.

www.wirsindfarbe.de
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