Aus den Unternehmen
Keynote-Speaker: Mit Humor, Phantasieund Kreativität zum Erfolg
Samstag 06. Juli 2019 - Humor war Trumpf: Mit einem erfrischenden und kurzweiligen Auftritt eröffnete Keynote-Speaker Felix Gaudo die DOXNET Jahreskonferenz in Baden-Baden. "Gute Stimmung - Gute Leistung: Business-Kommunikation mit Herz, Hirn und Humor", lautete der Titel seines Vortrags, in dem er die Kraft des Humors facettenreich beleuchtete.
Für Gaudo ist Humor ein wichtiges Handwerkszeug, so berichtete er von seinen Erlebnissen als ehrenamtlicher Klinik-Clown, wenn er schwer kranke Kinder und Jugendliche von ihrer Krankheit ablenkt. Seine langjährige Erfahrung habe ihm deutlich gezeigt, dass er mit Humor einen besonderen Zugang zu den kranken Patienten findet und seine Arbeit eine positive Wirkung hat.
„Humor ist eine Haltung dem Leben gegenüber und ein natürliches Mittel gegen Stress“, betonte Gaudo. Aus der Forschung ist bekannt, dass eine Minute Lachen für das Herz-Kreislauf-System so effektiv ist wie zehn Minuten joggen.
Er stellte verschiedene Techniken vor, zum Beispiel die Über- und Untertreibung oder die Technik des Wörtlichnehmens: „Damit können sie trainieren, schlagfertiger zu werden, um aus Schlagfertigkeit Humor-Judo zu machen“, sagte der Moderator und Comedian.
Zum Ende seines unterhaltsamen Vortrags stellte Gaudo verschiedene Übungen wie die tägliche „Humordusche“ vor: „Beschäftigen sie sich ein paar Minuten mit etwas Lustigem.“ Dabei betonte er, dass Emotionen ansteckend sind und schlechte Laune eine Infektionskrankheit, gute Laune dagegen eine Infektionsgesundheit sei. In Unternehmen sei es so, dass eine Humorkultur eng mit der Zufriedenheit der Mitarbeiter korreliere. „Humor ist für manche immer ein Zeichen für Kontrollverlust“, stellte er fest. „Wir werden nur besser, wenn wir eine gute Fehlerkultur haben“, sagte Gaudo, dagegen sei eine gute Komplimentekultur kaum ausgeprägt.
Zweiter Keynotespeaker war Vince Ebert
Wissenschaftskabarettist Vince Ebert hielt den Keynote am dritten Tag der DOXNET Jahreskonferenz. „Zufällig erfolgreich – Warum die Welt nicht berechenbar ist und wie wir das nutzen können“ – Unter diesem Titel eroberte der diplomierte Physiker spielend die Aufmerksamkeit der zahlreichen Zuhörer im Auditorium.
Augenzwinkernd nahm er die „Fortschritte“ von Unternehmen auf die Schippe: „Googles Algorithmus erkennt mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent eine Katze in Youtube-Videos, der zweijährige Sohn meiner Nachbarin mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent.“
Die Zuhörer erfuhren, was sein geschwänzter Kirchenbesuch mit dem Tod des Papstes zu tun hat, was von der Erfolgsquote von Parship zu halten ist („Alle elf Minuten verliebt sich ein Single auf Parship“) und warum er auf Amazon sein eigenes Buch bestellt hat („Ich bekam es unter den Buchempfehlungen angezeigt“).
„Die Ängste vor der Digitalisierung sind immens“, sagte Ebert und schloss die rhetorische Frage an, ob diese Ängste nicht etwas übertrieben seien. „Computer werden nie die Kreativität eines Menschen entwickeln, Computer rechnen, Gehirne verstehen“, sagte Ebert.
Phantasie und Kreativität sind seiner Ansicht nach unabdingbar, um die Zukunft zu gestalten. „Die langlebigsten Unternehmen sind nicht die effizientesten, sondern die, die kontinuierlich lernen und die Bereitschaft haben, sich zu verändern“, sagte Ebert. „Zum Erfolg gehören Freiheit, Leidenschaft, Phantasie und der Mut, Fehler zu machen.“
Mit seinem rhetorisch geschliffenen Ritt durch Themen der Politik, Gesellschaft und Wissenschaft schlugen Vince Ebert die Sympathien der Kongressteilnehmer entgegen. Sein kreativer Blick auf Alltägliches war äußerst unterhaltsam und erhellend.
Zwei Keynote-Speaker, zwei schwungvolle Keynotes mit verblüffenden Erkenntnissen, hilfreichen Tipps und kuriosen Feststellungen.