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Koehler-Gruppe veröffentlicht Zahlen für das Geschäftsjahr 2020
Donnerstag 29. Juli 2021 - Die Geschäftsentwicklung der Koehler-Gruppe war im Geschäftsjahr 2020 von den weltweiten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägt. Trotz der widrigen Umstände hat sich der Konzern in seinem Markt- und Wettbewerbsumfeld relativ gut behaupten können.
Im Geschäftsjahr 2020 sanken die Umsatzerlöse der Koehler-Gruppe um 11,7 % auf 769 Millionen Euro. Das operative Ergebnis liegt mit 66 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau und damit auch deutlich unter Plan. Welt- weit sind knapp 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Koehler beschäftigt.
Gesamtabsatz der deutschen Papierindustrie um 2,6 % gesunken
Als global tätiges Unternehmen ist Koehler in hohem Maße von den regionalen wie auch weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig. Der weltweite Einbruch der Wirtschaft im vergangenen Jahr 2020 stellte die schlimmste Rezession seit der Weltwirtschaftskrise vor rund 90 Jahren dar. Laut der Statistik vom Verband Deutscher Papierfabriken e.V. ist der Gesamtabsatz der Branche im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 % gesunken. Die Gesamtproduktion der Papierbranche von Januar bis Dezember 2020 liegt mit 21,3 Millionen Tonnen um 3,3 % unter dem Vorjahresniveau. Die deutsche Papierindustrie exportiert einen großen Teil ihrer Produkte in das europäische, aber auch nicht-europäische, Ausland und unterliegt daher den weltwirtschaftlichen und handelspolitischen Rahmenbedingungen. Der Inlandsabsatz nahm im Jahr 2020 um 2,9 % im Vergleich zum Vorjahr ab, der Auslandsabsatz sank um 2,3 %.
Koehler investiert im Krisenjahr 2020 mehr als 91 Millionen Euro
Die Verringerung der Umsatzerlöse ist bei gesunkener Absatzmenge bei Koehler Paper um 1,5 % im Wesentlichen auf den Rückgang infolge der Covid-19-Pandemie zurückzuführen. Das Eigenkapital des Koeh- ler-Gruppe stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 29 Millionen auf 590 Millionen Euro. Die Eigenkapital- quote beläuft sich bei einer gesunkenen Bilanzsumme damit auf 57,2 % und hat das langfristige Ziel von mehr als 40 % deutlich überschritten. Kai M. Furler, Vorstandsvorsitzender der Koehler-Gruppe, zum Abschluss des Geschäftsjahrs: „Das vergangene Jahr 2020 war kein gutes Jahr für Koehler. Unser Exportanteil liegt bei 70 %, das heißt wir sind von weltweiten Veränderungen massiv beeinflusst. Das haben wir auch jetzt in der Covid-Pandemie stark zu spüren bekommen.“ Vor allem die angespannte Verfügbarkeit von Rohstoffen am Weltmarkt und nicht ausreichende Transportkapazitäten stellen für das Unternehmen seit Ende letzten Jahres eine Herausforderung dar. „Auf Grund unseres vorausschauenden Handelns, sind wir bisher mit einem blauen Auge durch die Covid-Krise gekommen“, so Furler weiter. Trotz der widrigen Um- stände investierte die Koehler-Gruppe im vergangenen Jahr insgesamt 91 Millionen Euro. Dabei beliefen sich die Investitionen im Wesentlichen in die neue Papier- und Streichmaschine PL8, in Außenanlagen und Gebäude, sowie in das Biomasse-Heizkraftwerk Dollbergen.
Abgelaufenes Geschäftsjahr vom Eintritt in neues Geschäftsfeld geprägt
Mit dem Bau einer neuen Papiermaschine und Streichmaschine hat Koehler 2020 als Herausforderer den Markt der flexiblen Verpackungspapiere betreten. Die PM8 ist aktuell die modernste Papiermaschine im Markt der flexiblen Verpackungspapiere und verschafft Koehler damit einen Wettbewerbsvorteil. In der jetzigen Phase liegt der Fokus auf den vertrieblichen Aktivitäten und darauf, Lebensmittelhersteller und Markenartikler zu überzeugen, dass Papier in den meisten Fällen einfach und ohne große Investitionen Kunststoff ersetzen kann. Die Nachfrage nicht nur nach nachhaltigen Produkten, sondern auch nach nach- haltigen Verpackungen ist in den vergangenen Jahren seitens der Konsumenten exponentiell gestiegen. Die meisten Hersteller sind deshalb gezwungen von bestehenden Kunststoff-Verpackungen Abstand zu nehmen und nachhaltige Lösungen einzusetzen. Markenartikler wie Ritter-Sport oder Südzucker haben bereits flexible Verpackungspapiere von Koehler im Einsatz.
Positiver Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2021
Nach einem schwierigen Jahr 2020 blickt der Konzern zuversichtlich in das Jahr 2021. Das Unternehmen Koehler Paper plant für 2021 einen deutlichen Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahr, der alle Sparten außer Thermopapier und Feinpapier umfasst. Auch was das Geschäftsfeld der erneuerbaren Energie an- geht wird mit weiterem Wachstum gerechnet. Die Übernahme der Zollikofer-Gruppe im April 2021 bringt eine signifikante Umsatzsteigerung sowie einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses mit sich. Weitere Akquisitionen in erneuerbare Energien wie Biomasse, Wind, Wasser und Sonne sind geplant. So ist in der Mittelfristplanung die Inbetriebnahme von fünf weiteren Windparks, zwei weiteren Biomasse-Anlagen sowie vier Photovoltaik-Anlagen angedacht.