Verpackung
Holmen Iggesund investiert in die Zukunft der Verpackungen
Dienstag 13. Juni 2023 - Holmen Iggesund hatten schon immer das Ziel, eng mit Marken und anderen Partnern in der gesamten Wertschöpfungskette zusammenzuarbeiten. Um dies noch weiter zu fördern, hat das Unternehmen eine ganz neue Abteilung geschaffen. Die Abteilung Future Packaging entwickelt Verpackungen mit spannenden neuen faserbasierten Konzepten und zeigt damit, wie dieser kooperative Ansatz helfen kann, die Kundenbedürfnisse der Zukunft zu erfüllen.
„Wir sehen, dass Markenunternehmen auf der Suche nach neuen Verpackungsarten sind“, sagt Hein van den Reek, Director Future Packaging bei Holmen Iggesund. „Sie wünschen sich, dass ihre Verpackungen nachhaltiger werden. Eine Möglichkeit besteht darin, fossile Materialen wie Kunststoffe zu ersetzen. Wir sehen es als unsere Verpflichtung, ihnen dabei zu helfen. Um das zu erreichen, müssen wir näher bei den Marken sein und verstehen, was sie tun – und wir müssen auch die gesamte Wertschöpfungskette verstehen, um den Marken innovative Lösungen bieten zu können, die ihre Bedürfnisse erfüllen.“
In der neuen Abteilung arbeiten engagierte Fachleute mit einem breiten Spektrum an Kompetenzen. Dazu gehören Kolleginnen und Kollegen mit Fachkompetenz in verschiedenen Segmenten wie beispielsweise Kosmetik, Lebensmittel und Elektronik sowie Leute, welche die Arbeit von Erstausrüstern (OEMs) und Verarbeitern genau verstehen. Bei Bedarf holen wir uns weitere Kompetenzen in Bereichen wie Werkzeugbearbeitung, Stanzen und Barrieren mit dazu.
„Wenn die Marke, die Maschinenhersteller, Materiallieferanten und Designer zusammenarbeiten, lässt sich der Weg zur Markteinführung enorm verkürzen“, sagt van den Reek. „Für Markenunternehmen gehört es zu ihren Geschäftszielen, nachhaltige Materialien zu finden und die Anforderungen ihrer Kundschaft zu erfüllen. Wir möchten ihnen für diesen Weg eine strukturierte Lösung anbieten. Wir helfen ihnen, die richtigen Verarbeiter und die richtigen Maschinen zu finden, mit denen Sie ihre Träume Realität werden lassen.“
Um Markenunternehmen zu zeigen, wie dieser kooperative Ansatz den Prozess beschleunigen kann, hat Holmen Iggesund bereits Prototyp-Lösungen gemeinsam mit externen Partnern entwickelt. Im Jahr 2021 entstand Conic, eine formbare Premium-Verpackungslösung auf Holzbasis für die Kosmetikindustrie. Und jetzt haben Holmen Iggesund und seine Partner die Pralinenschachtel CHOCO entwickelt.
Die komplett aus erneuerbaren Materialien produzierte Pralinenschachtel besteht aus einer äußeren Box und einer Einlegeschale mit verschiedenen Hohlräumen in unterschiedlicher Höhe für einzelne Pralinen.
Als Material für die Einlegeschale wird Mouldable verwendet, das einen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck hat als sein Kunststoff-Vorgänger. Kunststoffschalen durch Mouldable zu ersetzen würde den CO2-Fußabdruck in Bezug auf Rohstoffe um 90 % reduzieren.
Die Entwicklung der Schachtel erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Verarbeiter Goerner Formpack, dem Werkzeughersteller HP Molded Fiber Advanced Tooling Solutions sowie der Investorengruppe FutureLab & Partners. Für die äußere Schachtel wird der Karton Invercote Creato 400 von Holmen Iggesund verwendet. Die Einlegeschale wird von Goerner Formpack mithilfe ihres Nassformverfahrens produziert. Dabei wird Imould von Holmen Iggesund verwendet, ein lebensmittelechtes Material aus langen und kurzen Primärfasern.
„Aktuell enthalten die meisten Pralinenschachteln noch Kunststoffschalen“, sagt van den Reek. „Aber unser Prototyp beweist, dass wir den Kunststoff vollständig durch erneuerbare Materialien ersetzen und immer noch ein attraktives Design mit unterschiedlichen Formungsverfahren erzielen können. Und natürlich wäre das auch für Kosmetika, Elektronik und andere Anwendungen möglich.“
Goerner Formpack ist ein Pionier bei Zellstoffverpackungen und ein Visionär hinsichtlich einer Welt ohne Kunststoff. „Wir alle brauchen Verpackungen, aber wir müssen darüber nachdenken, welche Art von Verpackungen wir nutzen, wo sie herkommen und was am Ende der Produktlebensdauer mit ihnen passiert, wobei wir denken, dass sie weiterverwendet werden sollten“, sagt Geschäftsführerin Elisabeth Goerner. „Unsere Hauptmotivation für das Projekt war die Entwicklung einer Schale aus Zellstoff für den direkten Lebensmittelkontakt, damit in den Verpackungsabteilungen des Kunden keine Einwegkunststoffe mehr verwendet werden.“
Mit Blick auf einen anderen wichtigen Zukunftsaspekt holte Holmen Iggesund den Werkzeughersteller HP für das Projekt zur CHOCO-Schachtel mit ins Boot. HP nutzte nämlich 3D-Druck zur Fertigung des Nassformwerkzeugs, das Goerner Formpack zur Produktion seiner Einlegeschale für die Pralinenschachtel verwendete.
„3D-Druck ist eine neue Form der Werkzeugherstellung“, sagt van den Reek. „Das ist wichtig, denn es kann kostengünstiger und nachhaltiger sein als herkömmliche Werkzeuge. Indem wir das Nassformwerkzeug für die CHOCO-Schachtel mit diesem Verfahren herstellen, zeigen wir, dass die Branche zukunftsorientiert denkt.“
HP fokussiert sich auf die Entwicklung von Technologien, die den Wandel von Einwegkunststoffen zu nachhaltigen Lösungen wie z. B. geformten Fasermaterialien beschleunigen. „Der Wandel im Bereich Verpackungsmaterial kommt auf uns zu. Deshalb müssen alle Partner in der Wertschöpfungskette Entwicklungen schaffen und unterstützen, mit denen die Branche der geformten Faserverpackungen ihre Möglichkeiten und ihre Leistung verbessern kann“, sagt Dick Huizinga, Leiter Business Development and Sales EMEA bei HP Molded Fiber Advanced Tooling Solutions. „Faserverpackungen werden in den kommenden Jahren ein rasantes Wachstum erleben, da der Einsatz von Kunststoffen zurückgeht. Und die großen Akteure der Zellstoff- und Papierindustrie wie Holmen Iggesund müssen mit den Premiummarken zusammenarbeiten, um den Umstieg von Plastikverpackungen auf neue Lösungen zu ermöglichen.“
Die neue Abteilung Future Packaging nutzt Prototypen wie Conic und die CHOCO-Schachtel, um zu demonstrieren, wie sich in Zusammenarbeit Lösungen entwickeln lassen, die in vielen verschiedenen Branchen Anwendung finden können. „Wir möchten die Welt der Verpackungen besser machen und sinnvolle, zweckmäßige Verpackungen schaffen, die unsere Umwelt nicht verschmutzen und recycelbar sind. Wir sind bereit, zuzuhören und gemeinsam Konzepte zu entwickeln. Und wir werden auch weiterhin neue Prototypen entwickeln, um zu zeigen, dass wir die Herausforderungen unserer Kunden verstehen“, sagt van den Reek.